Care – Ethik im Leben mit Menschen im hohen Alter und Hilfebedarf: Relationale Autonomie

Aktivität: VorträgeVortragScience to Science

Beschreibung

Hintergrund
Immer mehr Menschen erreichen ein hohes Alter. Damit verbunden ist auch ein steigender Hilfebedarf. Die Zahl der Pflegebedürftigen nimmt in Österreich, wie auch in anderen europäischen Ländern zu. Sowohl der Anteil jener Personen, die mit einer Demenz leben als auch der Anteil allein lebender Menschen wächst. Um in Gegenwart und Zukunft angemessene Formen des Miteinanders, des Mit-seins und Mitwerdens gewährleisten zu können, braucht es kollektive Anerkennung und gerechte Aufteilung von Sorgeaufgaben in der Gesellschaft.
Fragestellung und Zielsetzung
Im vorliegenden Beitrag wollen wir der Frage nachgehen, welche theoretischen Annahmen aus Diskursen der Care-Ethik in Verbindung mit Erkenntnissen aus empirischen Forschungsarbeiten eine tragfähige Basis für ein „Verbündet sein“ mit Menschen im hohen Alter und Hilfebedarf darstellen, um gesellschaftliche Solidarität zu stärken. Zielsetzung ist es, vor dem Hintergrund vergeschlechtlichter Arbeitsteilung sowie intersektionaler Analysen aufzuzeigen, welche Zukunftsperspektiven zu ausgewogenerem „Miteinander“ beitragen können.
Theoretische Verortung
Aufgrund vieler Verluste und Leistungseinbußen nimmt die Verletzlichkeit oder Vulnerabilität im hohen Alter zu. Hochbetagte sind in körperlicher, seelischer, sozialer und spiritueller Hinsicht verletzlich (Gastmans 2003), Menschen mit Demenz aufgrund sozialer Ausgrenzung ganz besonders. Care als Praxis der Achtsamkeit und Bezogenheit wird notwendig. Es braucht die Bereitschaft, zu akzeptieren, dass Menschen grundlegend aufeinander angewiesen sind (Conradi 2001, Tronto 1993, Kohlen, Kumbruck 2008). Selbstbestimmung kann zumeist nur mit Hilfe der Unterstützung von Familien, Nachbar*innen, informellen und professionellen Helfer*innen verwirklicht werden (Heimerl, Berlach-Pobitzer 2000). Die Autonomie für hochbetagte Menschen ist eine „relationale Autonomie“ (Reitinger, Heller 2010), die sich in und durch Beziehung verwirklicht.
Empirische Evidenzen
Anhand von unterschiedlichen Forschungsprojekten: „Older people living alone“, „Sterbewelten“, „Demenz in Bewegung“ sowie „Nachhaltige Hospiz- und Palliativ Kultur im Pflegeheim“ untersuchen wir Faktoren, die kollektive Solidaritätsprozesse im Sinne der „relationalen Autonomie“ unterstützen und zeigen an diesen Beispielen konkrete Umsetzungsmöglichkeiten auf.
Zeitraum1 Dez. 2021
EreignistitelA p a r t – Together – Becoming With! Gesellschaftskritische Geschlechterforschung als Beitrag zu einer Allianz für die Zukunft“: Zum 20-jährigen Jubiläum des Universitätszentrums für Frauen*- und Geschlechterstudien der Universität Klagenfurt
VeranstaltungstypKonferenz
OrtKlagenfurt, ÖsterreichAuf Karte anzeigen
BekanntheitsgradInternational

Schlagwörter

  • care ethik, Relationale Autonomie, Gender, Hochbetagte