Die Einstellung von böhmischen Adeligen Damen des 17. Jahrhunderts zur Mehrsprachigkeit anhand ihrer sprachlichen Selbstzeugnisse als Beitrag zur Mentalitätsgeschichte der Frühen Neuzeit

Aktivität: VorträgeVortragScience to Science

Beschreibung

In unserem Beitrag möchten wir auf Basis von Ego-Dokumenten wie privaten Korrespondenzen, Tagebüchern und verschriftlichten Erinnerungen näher auf die Einstellungen, Gedanken und Gefühle von tschechischsprachigen adeligen Damen des 17. Jahrhunderts bezüglich der gesellschaftlichen – und damit verbunden – auch sprachlichen Umbrüche nach der Schlacht am Weißen Berg (1620) eingehen. So zeigt etwa schon die Durchsicht der Korrespondenz von Zuzana Černínová, geborene Homutová z Harasova, mit ihrem Sohn Humprecht Johann Graf Czernin von Chudenitz (Humprecht Jan Černín z Chudenic) die Zerrissenheit einer liebenden Mutter zwischen der Hinwendung zum auf dem mütterlichen Schloss im Dorf Choustník nahe Tábor geborenen Sohn und der Angst vor dessen sukzessiver kulturellen und sprachlichen Entfremdung („Austrifizierung“, „Italianisierung“): Humprecht bereiste Italien, Frankreich und die Spanischen Niederlande, gelangte an den Hofe des Erzherzogs und späteren Kaisers Leopold I., heiratete schließlich die Italienerin Maria Diana Hippoliti da Gazoldo, eine Hofdame der Kaiserin Eleonora, und bekleidete unter anderem das Amt eines Gesandten der Habsburger in Venedig.
Zeitraum28 Sept. 2016
EreignistitelHistorische Aspekte der Mehrsprachigkeit – Aspetti storici del multilinguismo
VeranstaltungstypKonferenz
Konferenznummer3
OrtBolzano, ItalienAuf Karte anzeigen