Formen, Inhalte und Materialitäten. Tagebücher als kulturwissenschaftliche Quellen gelesen

Aktivität: VorträgeVortragScience to Science

Beschreibung

Gemeinhin bestehen konkrete Erwartungshaltungen, welche Inhalte in Tagebüchern zu finden wären und auch, welches Aussehen Tagebücher hätten. In dem Vortrag wird die mögliche Vielfältigkeit der Medialität dieses auto/biografischen Formats skizziert: Neben den sehr unterschiedlichen Informationen, die darin festgehalten sein können, betrifft das auch die Anlässe, wieso die Aufzeichnungen überhaupt geführt wurden und auch ihre dinglichen Erscheinungsformen.

Am Beispiel von ‚Mädchentagebüchern‘, Kalendern, Haushaltsaufzeichnungen oder ‚Elterntagebüchern‘ werden verschiedene Formen auto/biographischer Praktiken vorgestellt. Diese sind jeweils komplex verwoben mit historischen Moden, Konventionen, gesellschaftspolitischen Interessen und auch kommerziellen Geschenkkulturen. Dabei wird das persönliche Schreiben aber auch immer individuell gestaltet – und ist nicht zuletzt lebenszeitlich veränderbar.

Die Definition davon, was alles als „Tagebuch“ verstanden wird, bestimmt bei einer wissenschaftlichen Beschäftigung nicht zuletzt, welche Forschungsfragen an diese Quellen gestellt werden können.
Zeitraum22 März 2018
Gehalten amInstitut für Europäische Ethnologie
BekanntheitsgradNational