Beschreibung
"Republik der Angst" erzählt die Geschichte der Bundesrepublik von 1945 bis zur Gegenwart als eine Abfolge von Angstzyklen. Das Buch bietet damit ein Korrektiv zu den gängigen Erfolgserzählungen der Bundesrepublik als die Geschichte einer progressiven Liberalisierung, Westernisierung oder Modernisierung. Stattdessen rückt das Buch das zeitgenössische Unsicherheitsbewusstsein in den Mittelpunkt der Analyse, das wesentlich von der Erinnerung an die katastrophale Vergangenheit von Nationalsozialismus, Krieg und Holocaust resultierte. Die Schatten der Vergangenheit prägten die westdeutschen Zukunftsantizipationen während der gesamten Nachkriegszeit. Indem das Buch zeitgenössische Ängste analysiert, bietet es auch eine Gefühlsgeschichte der Bundesrepublik. Im Anschluss an neuere Theorien und Methoden zur Geschichte der Emotionen zeichnet das Buch historische Veränderung der westdeutschen Emotionskultur nach und analysiert sowohl die Verschiebung der Angstobjekte wie auch die wechselnden politischen Funktionen von Ängsten. Schließlich versucht das Buch, die gegenwärtigen politischen Ängste in der längeren Angstgeschichte der Bundesrepublik zu verankern und fragt nach den Möglichkeiten einer demokratischen Gefühlspolitik.Frank Biess ist Professor für Europäische Geschichte an der University of California, San Diego. Er hat in Marburg, Tübingen und St. Louis studiert und an der Brown University promoviert. Er forscht zur deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert und hat vor allem zur deutschen Geschichte nach 1945 publiziert.
Zeitraum | 11 Okt. 2019 |
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Veranstaltungstyp | Podiumsdiskussion, Round Table |
Ort | Wien, ÖsterreichAuf Karte anzeigen |