Aktivität: Vorträge › Vortrag › Science to Science
Beschreibung
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Stadtplanung in Wien ganz auf das Modell der „funktionalen Stadt“ ausgerichtet. Bis in die 1980er-Jahre folgte die Stadtentwicklung der Maxime einer möglichst reibungslosen Beschleunigung des (automobilen) Verkehrs, setzte aber auch neue Maßstäbe im Wohnungs- und Siedlungsbau. Diese städtischen Umbaumaßnahmen wurden maßgeblich durch die Filme der media wien vermarktet. Der Filmbestand der media wien im Wiener Stadt- und Landesarchiv umfasst mehr als 800 Einzelfilme aus der Zeit des Ersten Weltkriegs bis in die 2000er-Jahre. Wochenschauen, Industrie- und Lehrfilme, Informations- und Werbefilme dokumentieren Lebenswelten, Arbeitsalltag, sozial- und gesellschaftspolitische Entwicklungen wie auch infrastrukturelle Projekte Wiens im 20. Jahrhundert. Der Großteil der Quellen stammt aus der Zeit nach 1945. Es sind Auftragsarbeiten der Gemeinde Wien, es sind Filme über Veranstaltungen wie Sport- und Kulturevents, Jugendfestivals, das Gesundheitswesen, über Wohn-, Schulbau-, Brücken- und Straßenbauprojekte und soziale Einrichtungen. Wie entstand diese Filmsammlung und wo kamen diese Quellen zum Einsatz? Anhand ausgewählter Beispiele zu den Themenbereichen Wohnbau und Infrastruktur wird beleuchtet, welche Überzeugungs- und Beweisführungsstrategien sowie wieder erkennbare Motive, Narrationen und Figuren zum Einsatz kamen, um die Bevölkerung für die zeitgenössischen Bauprojekte und Verkehrskonzepte der Wiener Stadtregierung zu gewinnen.