„Links, Rechts, Mitte, Nahe oder Totale“ – Über den Einfluss der Kameraperspektive auf das Blickverhalten beim betrachten von Filmen

  • Florian Goller (Autor*in)
  • Christian Valuch (Autor*in)
  • Ansorge, U. (Autor*in)

Aktivität: VorträgePosterpräsentationScience to Science

Beschreibung

Filme zeichnen sich durch eine Vielzahl von Schnitten aus. Bei Schnitten innerhalb fortlaufender Szenen wechselt die Kameraeinstellung. Welche Auswirkungen solche Bildwechsel auf unsere Aufmerksamkeit haben, ist weitgehend ungeklärt. Versuchspersonen sahen 52 gleich lange Filme von Alltagshandlungen, mit unterschiedlichen, aber standardisierten Wechseln der Kameraeinstellung enthielten. Mittels Eyetracking wurde dabei kontinuierlich die Blickposition gemessen. Unsere Daten zeigen, dass bestimmte Arten Schnitten einen systematischen Einfluss auf die Blickrichtung haben: Wurde vor dem Schnitt die Szene aus einer seitlichen Perspektive gezeigt, landeten die ersten Fixationen nach dem Schnitt ebenfalls leicht seitlich. Ferner haben wir den Einfluss von Heran- und Wegsprüngen untersucht. Wurde von einer Totalen auf eine Nahaufnahme geschnitten, wiesen die Blickpositionen nach dem Schnitt mehr Variabilität auf, als im umgekehrten Falle. Wir diskutieren die Relevanz der Ergebnisse für die psychologische Aufmerksamkeitsforschung, wo die Verwendung von Filmen als Stimulusmaterial zunehmendes Interesse erfährt und durch die Berücksichtigung des Einflusses von Schnitten bereichert wird.
Zeitraum25 Apr. 2014
Ereignistitel11. Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Psychologie (ÖGP): Die gegenwärtige Replizierbarkeits- und Vertrauenskrise in der psychologischen Forschung: Analysen, Befunde und Perspektiven
VeranstaltungstypKonferenz
OrtWien, ÖsterreichAuf Karte anzeigen