Multisensorische Räume im Zeitalter des Virtuellen: Wahrnehmung und Konstruktion von urbanen Räumen in Zeiten vermehrter und vermischter Kommunikationsmöglichkeiten
Aktivität: Vorträge › Vortrag › Science to Science
Beschreibung
Die Lebensrealität der Menschen besteht Anfang des 21. Jh. nicht mehr nur aus klassischen physischen Räumen, sondern wird zu einem immer größeren Teil von virtuellen Räumen und Kommunikationsformen geprägt. Dies bedeutet aber nicht automatisch, dass physische Räume an Bedeutung verlieren, wenn virtuelle Räume sich vergrößern. Es zeigt viel mehr, dass es von größter Wichtigkeit ist, die veränderte Beziehung der Menschen zu den physischen Räumen neu zu erforschen.
Die Wahrnehmungen und Konstruktionen des öffentlichen Raums, welche alltäglich stattfinden, sind Ziel und Objekt dieser Forschung. Besondere Beachtung finden die haptischen, olfaktorischen und gustatorischen Qualitäten, welche sich schwer verbalisieren und noch schwieriger digitalisieren lassen und sich fast ausschließlich über qualitative Feldforschung erschließen lassen.
Anhand ausgewählter Beispiele und Ergebnisse aus der multisensorischen Feldforschung im Westen Tokyos (Setagaya-ku) wird thematisiert, wie die sensorische Armut digitaler Kommunikation Wahrnehmung und Diskurse verändert und welche Chancen und Schwierigkeiten sich daraus für die japanbezogene ethnologische Forschung ergeben.