Beschreibung
Obwohl der Kolonialismus schon lange vorbei ist, ist der Rassismus noch nicht überwunden. Der rassismuskritischen Perspektive geht es in dieser Lage nicht so sehr darum, Schuldige auszumachen, sondern eher darum, zu verstehen, wie die gesellschaftlichen Diskurse das Entstehen des Rassismus ermöglichen (Stichwort: „Rassismus als gesellschaftliches Verhältnis“). Nach der vor allem von Paul Mecheril und Claus Melter (u.a. 2010) entwickelten rassismuskritischen Perspektive durchdringen koloniale Denkweisen nach wie vor die Gesellschaft und sind zum Teil subtil, also schwer zu erkennen, weshalb die Gefahr besteht, dass auch von Personen Rassismus ausgehen kann, die nicht rassistisch sein möchten. Daraus ergibt sich eine Aufgabe der Selbstreflexion für das Feld „Deutsch als Zweitsprache“, das stark in gesellschaftliche und politische Auseinandersetzungen über Migration eingebunden ist. Es ist möglich, selbstreflexiv zu untersuchen, inwiefern in Begriffen, Konzepten, Materialien und Forschungsansätzen koloniale Denkweisen „versteckt“ sein könnten und darüber nachzudenken, wie es gelingen könnte, sich im professionellen Handeln nicht vom Rassismus verleiten zu lassen. Der Vortrag führt in die Rassismuskritik begrifflich und konzeptionell ein und stellt im Sinne einer „Querschnittsaufgabe“ einen Bezug zum Arbeits- und Forschungsfeld „Deutsch als Zweitsprache“ her.Zeitraum | 7 Dez. 2021 |
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Ereignistitel | Vortragsreihe: Fachdidaktik DaF und Fachdidaktik DaZ: Standortbestimmungen, Bewegungen und Horizonte |
Veranstaltungstyp | Vortragsreihe, Kolloquium |
Ort | Augsburg , DeutschlandAuf Karte anzeigen |
Bekanntheitsgrad | International |