Beschreibung
Senecas Tragödien werden im Theater heute nur sehr selten gespielt. Lange Zeit herrschte zudem in der Forschung die Auffassung, dass die Stücke überhaupt nicht für eine Aufführung bestimmt seien. In einem philologischen Experiment haben Studierende und Lehrende der Klassischen Philologie an der Universität Wien nun gezeigt, dass es sich bei den Tragödien Senecas um echte Dramentexte handelt, die erst auf der Bühne ihr volles Potential entfalten.Thema der Tragödie Troades („Die Trojanerinnen“) ist das Leid der kriegsgefangenen trojanischen Frauen nach der Zerstörung ihrer Heimatstadt durch die Griechen. Dabei werden zwei Handlungsstränge kombiniert. Die Aufführung hat sich aus pragmatischen Gründen auf einen dieser beiden Handlungsstränge beschränkt: Andromache, die Witwe des trojanischen Anführers Hektor, versucht ihren Sohn Astyanax vor den Griechen zu verstecken. Ihre Hoffnung ist, dass er in der Zukunft Troja wiederaufbauen wird. Genau das wollen die Griechen verhindern. Odysseus erklärt sich bereit, das Kind aufzuspüren. Die Konfrontation von Odysseus und Andromache bildet den Höhepunkt des Stückes und gilt, was die psychologische Durchdringung der Figuren angeht, als Meisterleistung Senecas.
Zeitraum | 13 Sept. 2018 |
---|---|
Veranstaltungstyp | Sonstiges |
Ort | Wien, ÖsterreichAuf Karte anzeigen |
Bekanntheitsgrad | National |