Beschreibung
Die Rolle systemerhaltender Arbeitnehmer:innen während der COVID-19-Pandemie hat viel öffentliche Aufmerksamkeit erhalten. Migrantische Arbeitnehmer:innen sind unter diesen überproportional vertreten. Sie sind damit für die Aufrechterhaltung des Gesundheitswesens, der Lieferketten oder der Landwirtschaft unverzichtbar. Gleichzeitig waren und sind sie verstärkt von den gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen der Pandemie betroffen. Aber auch in pandemiefreien Zeiten sind migrantische Arbeitnehmer:innen überdurchschnittlich mit prekären Arbeitsbedingungen und atypischen Beschäftigungsverhältnissen wie befristeter Beschäftigung, (Schein-)Selbstständigkeit, Subunternehmertum oder Leiharbeit konfrontiert.In der COVID-19-Pandemie erlebten insbesondere Logistikunternehmen steigende Umsätze – eine Folge des stark gestiegenen online-Handels. Die Infektionsfälle in zwei Postverteilerzentren wie auch der Skandal rund um die Hygiene Austria zeigen aber, dass insbesondere migrantische Arbeiter:innen unter ausbeuterischen und gesundheitsgefährdenden Bedingungen Pakete geschleppt und Masken verpackt haben. Viele der Beschäftigten haben zudem einen Fluchthintergrund, manche von ihnen einen unsicheren Aufenthaltsstatus, was neben Sprachbarrieren und fehlendem arbeitsrechtlichen Wissen ihre Vulnerabilität weiter verstärkt.
Bei der Veranstaltung stehen zwei von der Arbeiterkammer beauftragte Studien im Zentrum, die sich den Arbeits- und Lebensbedingungen von migrantischen Systemerhalter:innen, Leiharbeiter:innen in Lagerhallen der Hygiene Austria und der Post sowie über Subunternehmen beschäftigte Paketzusteller:innen bei Amazon widmen.
Zeitraum | 28 Okt. 2021 |
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Gehalten am | Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien , Österreich |
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Publikationen
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Als ich diese Halle betreten habe, war ich wieder im Irak: Migrantische Systemerhalter_innen bei Hygiene Austria und der Post-AG
Veröffentlichungen: Elektronische/multimediale Veröffentlichung › Webpublikation
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Arbeitsbedingungen und Gesundheitsschutz von prekär Beschäftigten in österreichischen Logistikunternehmen
Projekt: Forschungsförderung