Beschreibung
Aus der Integration von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) mit dem vielfältigen Fach ťArchäologieŤ (vgl. Daly??Evans?2006) resultiert ein Studienfeld, das sich eingehend mit einem umfangreichen Pool unterschiedlicher Aspekte der IKT in der Archäologie auf theoretischer und praktischer Ebene beschäftigt (vgl. Costopoulos?2016; Huggett?2017). Aus terminologischer Sicht verfügt dieses über verschiedene Benennungen wie ťDigitale ArchäologieŤ (DA), ťcyber-archaeologyŤ oder ťvirtual archaeologyŤ (vgl. Hookk?2016; Levy?2014). Der nomenklatorische Pluralismus ist dem Umstand geschuldet, dass parallel Studien durchgeführt wurden und sich so diverse Begrifflichkeiten zur selben Thematik etablierten (vgl. Grosman?2016). Dementsprechend variieren die Definitionen der verschiedenen Benennungen im Detail und beschreiben meistens auch unterschiedliche Schwerpunkte. Abgrenzen sollte man das Feld zudem von der ťsoftware archaeologyŤ, die sich in informatischer Hinsicht speziell mit der Aufarbeitung von Altsystemen (ťlegacy softwareŤ bzw. ťlegacy systemsŤ, also Soft- und Hardware, deren Funktionsweise heute nicht mehr bekannt ist) beschäftigt.Anstatt aber nun bei DA, um diesen Begriff im Sinne eines terminologischen Stellvertreters für die verschiedenen Bezeichnungen zu verwenden, in taxonomischer Hinsicht über eine selbstständige archäologische Disziplin zu sprechen, entsteht bei genauerer Auseinandersetzung mit dieser Thematik der Eindruck, dass es sich bei DA vielmehr um die entsprechende Verortung des wissenschaftlichen Diskurses über die Anwendung von IKT innerhalb der jeweiligen archäologischen Fachdisziplin handelt.Sobald verschiedene IKT in der archäologischen Arbeit in Theorie und Praxis reflektiert werden und interagierend Verwendung finden, ist im Bereich der jeweiligen Fachdisziplin DA als Komponente inhärent??dieser Umstand kann in variierendem Ausmaß in allen Fachdisziplinen (Klassische Archäologie, Ur- und Frühgeschichte etc.) beobachtet werden. Eine weitere Spezifikation, etwa hin zu einer ťDigitalen Klassischen ArchäologieŤ, ist jedoch nicht nötig, da eine solche im hier vorgestellten Konzept der DA bereits systemimmanent ist.Ob zwischen DA und den ťDigitalen GeisteswissenschaftenŤ (vgl. z.?B. Jannidis u.?a. 2017) ein Konnex hergestellt werden kann, ist besonders davon abhängig, in welcher (forschungsgeschichtlich bedingten) Ausrichtung der jeweiligen Fachdisziplin DA ausgeübt wird. Dies ist beispielsweise in einem sozialwissenschaftlich orientierten archäologischen Fach der Fall, da hier diese Verbindung nicht hergestellt werden kann und vielmehr eine Relation zu den ťDigitalen SozialwissenschaftenŤ gesucht werden muss.DA kann aus einer solchen Sicht daher im weitesten Sinne auf einer Metaebene, die sowohl Theorie als auch Praxis betrifft, verortet werden??dieses holistische Konzept der DA dient so für die gesamte komplexe Auseinandersetzung mit IKT und Archäologie in der jeweiligen Fachdisziplin als wissenschaftlicher Rahmen.Zeitraum | 23 Juni 2018 |
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Ereignistitel | Jahrestagung des DArV e.V. vom 22. bis 24. Juni 2018 in Kassel: Archäologie im Zeitalter der digitalen Wende |
Veranstaltungstyp | Konferenz |
Ort | Kassel, Deutschland, HessenAuf Karte anzeigen |
Schlagwörter
- Digitale Archäologie
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Überlegungen zur Digitalen Archäologie und zu ihrem Verhältnis zu den Digitalen Geisteswissenschaften
Aktivität: Vorträge › Vortrag › Science to Science