Beschreibung
Ausgehend von einer relationalen Konzeptionalisierung sozialer Normen, untersuchen wir, wie verschiedene Akteur*innen mit der zunehmenden Vielfalt der Mutterschaft in kollektiven Diskursen umgehen und wie sie soziale Normen rund um die Mutterschaft konstruieren. Soziale Normen betreffen als implizite Verhaltensregeln einerseits Mütter, von denen ein bestimmtes Verhalten erwartet wird und andererseits Akteur*innen im Referenznetzwerk von Müttern, die bestimmte Verhaltensweisen erwarten. Mittels einer rekonstruktiven Analyse von 24 geschlechtshomogenen und -heterogenen Gruppendiskussionen in verschiedenen Bundesländern Österreichs, mit 173 Personen mit unterschiedlichem Familienstatus und Bildungsgrad, identifizieren wir ein Bündel von Verhaltenserwartungen rund um die Figur der kindzentrierten Mutter und zeigen, wie diese in den kollektiven Diskursen konstruiert wird. Darüber hinaus rekonstruieren wir drei Typen von Müttern, deren nicht-normative Praktiken mit unterschiedlichen Strategien kollektiv verhandelt und legitimiert werden: verhinderte Müttern werden rehabilitiert; optimierende Mütter werden stillschweigend geduldet; und ignoranten Müttern wird mit Ablehnungsstrategien begegnet. Wir zeigen, wie soziale Normen rund um gute Mutterschaft durch neoliberale Anforderungen zu utopischen Erwartungen führen und so Geschlechterungleichheiten perpetuieren.Zeitraum | 25 Sept. 2024 |
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Ereignistitel | Sektionenkonferenz der Deutschen Gesellschaft für Soziologie "Klassen, Klassifikationen, Klassifizierungen" |
Veranstaltungstyp | Konferenz |
Ort | Osnabrück, DeutschlandAuf Karte anzeigen |
Bekanntheitsgrad | International |
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NorM - Normen rund um Mutterschaft
Projekt: Forschungsförderung