Beschreibung
Bibliotheken und Archive sammeln und erschließen Schriften und Dokumente von mehr oder weniger prominenten Persönlichkeiten und machen diese der Öffentlichkeit zugänglich. Die verwahrten Materialien dokumentieren größtenteils das Leben und Schaffen von Männern, während Vor- und Nachlässe von Frauen lange nicht den entsprechenden Eingang in nachlassverwaltende Institutionen fanden.Fehlende oder nur spärlich vorhandene Quellen – dieses Versäumnis wurde im letzten Drittel des 20. Jhds. besonders evident, als Fragestellungen aus dem Bereich der Frauen- und Geschlechtergeschichte in den Fokus rückten. Was folgte, war eine vermehrte systematische Sammeltätigkeit im Hinblick auf Vor- und Nachlässe von Frauen, die vielfach auch von engagierten Frauen vorangetrieben wurde. Dabei verlor der Prominentenstatus als Aufnahmekriterium vielfach an Gewicht.
Wie entstehen Vor- und Nachlässe von Frauen und auf welchen Wegen gelangen sie in Bibliotheken und Archive? Wer produziert, wer sammelt, wer erschließt, wer erforscht dieses Material? Was sind, je nach Institution, die Kriterien für die Aufnahme in die Bibliothek oder das Archiv? Welche Quellen kann ein „Frauennachlass“ überhaupt beinhalten? Wie können Bibliotheken und Archive auf diese Bestände aufmerksam machen und deren Erforschung vorantreiben?
Diese und andere Fragen stehen in dieser Veranstaltung zur Diskussion und sollen zu weiterem Nachdenken anregen, im Hinblick sowohl auf die bisherige Praxis als auch auf künftige Strategien.
Zeitraum | 8 März 2021 |
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Gehalten am | Wienbibliothek im Rathaus, Österreich |
Bekanntheitsgrad | International |