Ziel des Forschungsprojekts ist es, zu untersuchen wie in österreichischen Logistikunternehmen die Fragmentierung von Beschäftigungsverhältnissen Ungleichheiten zwischen den Beschäftigten und die Prekarisierung der Arbeitsbedingungen vorantreibt. Dabei geht es insbesondere darum, den Zusammenhang von fragmentierter Beschäftigung und dem Arbeits- und Gesundheitsschutz – unter besonderer Berücksichtigung von Covid-19 – zu beleuchten. Bei den Verteilerzentren und Lagerhallen handelt es sich nicht nur um ein besonders prekäres, sondern auch zunehmend migrantisiertes Arbeitsfeld, in dem es zudem zu ausgeprägten geschlechtsspezifischen Unterschieden kommt. Über arbeitssoziologische Befunde hinaus werden daher Fragen der Ungleichheit aufgrund von Ethnizität, Citizenship und Geschlecht einbezogen. Von Erkenntnisinteresse ist, wie sich die Fragmentierung der Beschäftigung und intersektionale Ungleichheiten wechselseitig bedingen. Auf Basis der dadurch gewonnenen Erkenntnisse geht es außerdem darum, herauszuarbeiten, welche Regulierungen notwendig wären, um der Benachteiligung von Beschäftigten in besonders prekarisierten Fragmenten entgegenzuwirken. Ziel ist es insbesondere, erste Empfehlungen für konkrete Maßnahmen zur Stärkung der Infektionskontrolle und des Gesundheitsschutzes zu geben sowie Strategien zu erarbeiten, wie die arbeitsrechtliche Beratung von (migrantischen) Leiharbeiter*innen gestärkt werden kann.