Der Verlust von Organ- und Gebwebefunktionen im Rahmen von Alterungsprozessen ist bedingt durch die reduzierte Anzahl sowie Funktionsfähigheit somatischer Stammzellen. Diese sind in der Lage, sowohl sich selbst zu erneuern als auch zu differenzieren, um beschädigte Zellen innerhalb eines bestimmten Gewebes zu ersetzen und somit die Gewebe-Homöostase aufrechtzuerhalten.Die Erzeugung neuer Blutzellen im Laufe des Lebens (Hämatopoese) hängt entscheidend von der Funktion der hämatopoetischen Stammzellen (HSC) ab. HSC generieren sowohl Erythrozyten als auch immunkompetente Zellen und Blutplättchen, wodurch das reibungslose Funktionieren des Immunsystems, die Sauerstoffversorgung aller Organe/Gewebe und letztlich auch eine intakte Blutgerinnung gewährleistet sind. Um neben der kontinuierlichen Produktion von differenzierten Zellen, den Stammzellpool zu erhalten, müssen die HSCs asymmetrische Zellteilungen durchführen, aus denen Tochterzellen mit biologisch unterschiedlichen Eigenschaften hervorgehen: eine Tochterzelle, die sich vermehren kann und gleichzeitig in unterschiedliche, funktionelle Zelltypen ausdifferenzieren kann, und eine, die in den Ruhezustand zurückkehrt , um den HSC-Bestand zu erhalten. Gealterte HSCs haben eine niedrigere regenerative Kapazität als junge HSC. Neuere Studien konnten zeigen, dass dies mit einer erhöhten Neigung zu selbst erneuernden (2 Stammzellen nach Teilung) anstelle von asymmetrischen Teilungen korreliert. Die Fragen, welche molekularen Mechanismen diesem Phänomen zugrunde liegen und wie man diesen Prozess modulieren kann, sind Gegenstand dieses Projekts. Die zu erwartenden Ergebnisse werden voraussichtlich große Bedeutung haben, wenn man bedenkt, wie wenig über die an diesem Prozess beteiligten Ereignisse bekannt ist. Darüber hinaus könnten die Erkenntnisse aus dieser Studie wesentlich dazu beitragen, Verjüngungsstrategien zu entwicklen, die darauf abzielen, die Funktion von HSCs in gealterten Organismen wiederherzustellen.