Corona: Arbeit und Care. Herausforderungen für Familien während der COVID-19 Pandemie

Projekt: Forschungsförderung

Projektdetails

Abstract

Das Projekt „Corona: Arbeit und Care“ analysiert auf Basis qualitativer Längsschnittdaten (problemzentrierte Interviews, Tagebucheinträge) die Arbeits- und Lebenssituation von Familien mit Kindergarten- und Schulkindern während der Coronavirus-Pandemie in Österreich. Der Fokus liegt vorrangig in der Gestaltung und Herausforderung der beruflichen Situation der Eltern, der Aufgaben- und Ressourcenteilung innerhalb der Familie, der Vereinbarkeit von Beruf und Care Arbeit sowie auf den Herausforderungen in Bezug auf Schule, Kinderbetreuung und Kinderbetreuungseinrichtungen wie beispielsweise Kindergarten, schulische Betreuung und Hort.

Die Corona-Krise stellt Eltern und Familien vor umfassende Herausforderungen. Eltern sind unter ausgesprochen schwierigen Bedingungen gefordert, mittels ihrer Berufstätigkeit eine ökonomische Basis für ihre Familien zu sichern. Ausgangsbeschränkungen, social distancing, home-office, ökonomische und existenzielle Unsicherheiten führen dazu, dass viele Care Tätigkeiten, die von Familien übernommen werden, nun unter deutlich erschwerten Rahmenbedingungen geleistet werden müssen. Zusätzlich kommen neue Care Tätigkeiten wie home-schooling oder die Sorge für ältere Familienmitglieder dazu. Die Gleichzeitigkeit von Erwerbsarbeit und Care Tätigkeiten unter prekären und völlig neuen Bedingungen erfordert ein hohes Ausmaß an Flexibilität. Bislang fehlen vor dem Hintergrund der COVID-19 Pandemie detaillierte Einsichten in die Arbeits- und Lebensbedingungen sowie Aufgaben- und Ressourcenaufteilungen in Familien auf Basis qualitativer Daten.

Das Projekt schließt diese Lücke, gibt Einblicke in die Arbeits- und Lebensrealität von Eltern mit Kindergarten- und Schulkindern und ermöglicht eine Analyse darüber, welche Herausforderungen diese während der Corona-Krise erleben, wie sie damit umgehen und welche Ressourcen ihnen zur Verfügung stehen. Das ist von grundlegender Bedeutung, da die Ausbreitung des Coronavirus und die daraus resultierenden Folgen uns noch länger begleiten und zahlreiche gesellschaftliche Bereiche wie z.B. Erwerbsarbeit, Bildung, Care Tätigkeiten oder Sozialleben betreffen. Das Projekt knüpft dabei an die größer angelegte Studie „Corona und Familienleben“ (https://cofam.univie.ac.at) - eine österreichweite qualitative Längsschnittstudie mit 98 Befragten - an. Die Datenerhebung begann bereits in der ersten Woche der Ausgangsbeschränkung und wurde engmaschig über einen langen Zeitraum, der sowohl die Phase des „lockdown“ als auch die Zeit danach abdeckt, durchgeführt. Dabei wurde auf zwei methodische Zugänge zurückgegriffen, zum einen auf telefonisch geführte problemzentrierte Interviews und zum anderen auf Tagebucheinträge.

Auf Basis der bereits vorliegenden Daten werden in einem Sample von 30 Personen Analysen über den Zeitraum der Corona-Krise und darüber hinaus durchgeführt. Die umfassenden Auswirkungen der Coronakrise auf Familien und das weiterhin erwartbare verstärkte Auftreten ähnlicher Situationen machen es erforderlich, im Detail zu verstehen, wie Familien mit solchen Krisen und ihren Folgen umgehen.
KurztitelCorona: Arbeit und Care
StatusAbgeschlossen
Tatsächlicher Beginn/ -es Ende1/09/2031/03/21