Projektdetails
Abstract
Aktuell wird das Thema „Jobgarantie“ international als Antwort auf hohe Langzeiterwerbsarbeitslosigkeit breit diskutiert und baut theoretisch auf dem Modell des Staates als
„employer of the last resort“ auf (Wray et al. 2018; Tcherneva 2020). Dort wo der Arbeitsmarkt
nicht funktioniert und Menschen längere Zeit in Erwerbsarbeitslosigkeit sind, übernimmt der
Staat die Verantwortung und schafft neue Arbeitsplätze. Dabei garantiert der Staat ein Recht
auf Arbeit für alle. Diese Arbeitsplätze werden im öffentlichen und gemeinnützigen Sektor
geschaffen, decken ungedeckten Bedarf an Arbeit, die dem Gemeinwohl dient, und werden
angemessen entlohnt. Personen, die über ein Jahr auf Jobsuche sind,
können dieses Arbeitsplatzangebot freiwillig annehmen. Auch in Österreich wird die
Jobgarantie diskutiert, insbesondere weil das Arbeitsmarktservice Niederösterreich mit dem
Modellprojekt Arbeitsplatzgarantie Marienthal eine Jobgarantie für Langzeitbeschäftigungslose als arbeitsmarktpolitische Maßnahme (Hergovich 2023), begleitet von
wissenschaftlichen Evaluierungsprojekten (Quinz/Flecker 2023; Kasy/Lehner 2023), praktisch
umgesetzt hat. Dieses Projekt setzt sich konkret mit der Umsetzung des Konzepts „employer
of the last resort“ auf Gemeindeebene auseinander. Im Zentrum stehen dabei Fragen
nach den Möglichkeiten und Restriktionen bei der konkreten Schaffung von
Arbeitsplätzen in einer Gemeinde am Beispiel von Gramatneusiedl: Welche Tätigkeiten
konnten erfolgreich umgesetzt werden und was war dafür notwendig? Welche konnten nicht
umgesetzt werden und warum? Worin lagen spezifische Schwierigkeiten? Wie (unterschiedlich) wurden verschiedene Tätigkeiten von den Arbeitenden
bewertet und wie haben sich die institutionellen Prozesse mit ihren Möglichkeiten und
Restriktionen in deren Zufriedenheit mit dem Projekt widergespiegelt? Die empirischen
Erkenntnisse sollen an den Forschungsstand zu ähnlichen Projekten in bspw. Frankreich anknüpfen und den Wissensstand darüber erweitern, wie sich eine Arbeitsplatzgarantie
umsetzen lassen kann, um Langzeitarbeitslosigkeit und damit soziale Ungleichheit zu
verringern.
„employer of the last resort“ auf (Wray et al. 2018; Tcherneva 2020). Dort wo der Arbeitsmarkt
nicht funktioniert und Menschen längere Zeit in Erwerbsarbeitslosigkeit sind, übernimmt der
Staat die Verantwortung und schafft neue Arbeitsplätze. Dabei garantiert der Staat ein Recht
auf Arbeit für alle. Diese Arbeitsplätze werden im öffentlichen und gemeinnützigen Sektor
geschaffen, decken ungedeckten Bedarf an Arbeit, die dem Gemeinwohl dient, und werden
angemessen entlohnt. Personen, die über ein Jahr auf Jobsuche sind,
können dieses Arbeitsplatzangebot freiwillig annehmen. Auch in Österreich wird die
Jobgarantie diskutiert, insbesondere weil das Arbeitsmarktservice Niederösterreich mit dem
Modellprojekt Arbeitsplatzgarantie Marienthal eine Jobgarantie für Langzeitbeschäftigungslose als arbeitsmarktpolitische Maßnahme (Hergovich 2023), begleitet von
wissenschaftlichen Evaluierungsprojekten (Quinz/Flecker 2023; Kasy/Lehner 2023), praktisch
umgesetzt hat. Dieses Projekt setzt sich konkret mit der Umsetzung des Konzepts „employer
of the last resort“ auf Gemeindeebene auseinander. Im Zentrum stehen dabei Fragen
nach den Möglichkeiten und Restriktionen bei der konkreten Schaffung von
Arbeitsplätzen in einer Gemeinde am Beispiel von Gramatneusiedl: Welche Tätigkeiten
konnten erfolgreich umgesetzt werden und was war dafür notwendig? Welche konnten nicht
umgesetzt werden und warum? Worin lagen spezifische Schwierigkeiten? Wie (unterschiedlich) wurden verschiedene Tätigkeiten von den Arbeitenden
bewertet und wie haben sich die institutionellen Prozesse mit ihren Möglichkeiten und
Restriktionen in deren Zufriedenheit mit dem Projekt widergespiegelt? Die empirischen
Erkenntnisse sollen an den Forschungsstand zu ähnlichen Projekten in bspw. Frankreich anknüpfen und den Wissensstand darüber erweitern, wie sich eine Arbeitsplatzgarantie
umsetzen lassen kann, um Langzeitarbeitslosigkeit und damit soziale Ungleichheit zu
verringern.
Kurztitel | JG-ELR-Ge |
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Status | Abgeschlossen |
Tatsächlicher Beginn/ -es Ende | 15/08/24 → 31/01/25 |
Projektbeteiligte
- Universität Wien (Leitung)
- Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien