Das Doktoratsprogramm Signalwege zur Regulation der zellulären Homäostase untersucht molekulare Mechanismen, wie Organismen ihre Gewebe, Zellen und zellulären Biomoleküle erneuern. Während der Entwicklung und das ganze Leben hindurch müssen Organismen beschädigte Zellen und Biomoleküle abbauen und durch neue Komponenten ersetzen. Dieser Prozess der sogenannten Homöostase ist auch essentiell für die Gewebsregeneration nach Verwundungen und ihre Fehlfunktion trägt zur Entwicklung von Krankheiten und zum Altern bei. Die Homöostase wird durch ein komplexes Signaltrasnduktionssystem reguliert, womit die Organismen und Zellen Änderungen in der Umgebung erkennen und darauf reagieren können durch die Produktion neuer Biomoleküle oder durch den Abbau beschädigter Komponenten. Während die molekularen Prozesse, die zur Neusynthese von Biomolekülen führen, schon relativ gut untersucht sind, weiss man noch sehr wenig über die Regulation jener Prozesse, die zum Abbau von Zellmaterial führen, ganz besonders über den erst in den letzten Jahren gefundenen Weg zum Abbau von Proteinen und zellulären Komponenten, der als Autophagie bezeichnet wird. Das vorliegende Doktoratsprogramm wird die Signale zur Regulation dieser Prozesse sowie die molekularen Mechanismen der Autophagie von verschiedenen wissenschaftlichen Blickwinkeln in zellfreien Extrakten sowie in Zellsystemen und Mäusen untersuchen. Die wissenschaftlichen Ansätze umfassen die Aufklärung der atomaren Strukturen beteiliger Biomoleküle und die biochemische und zellbiologische Analyse der zellulären Vorgänge in der Autophagie, bis hin zur Entwicklung von bioinformatischen Methoden und mathematischen Modellen zur effizienten Auswertung und Interpretation der erzielten Resultate. Neben der hohen internationalen wissenschaftlichen Qualität der Projekte und der beteiligten Wissenschaftler, ist die Multidisziplinarität des Programmes ein besonderes Highlight. Die Studenten im Programm lernen dadurch, wie eine gemeinsame wissenschaftliche Fragestellung durch unterschiedliche Ansätze unter Verwendung verschiedener Disziplinen der modernen molekularen Biowissenschaften, wie Strukturbiologie, Biochemie, Zellbiologie, Bioinformatik und Mathemathik, effizient bearbeitet werden kann. Sie verlieren dadurch die Scheu sich auch mit Disziplinen ausserhalb ihrer speziellen Fächer zu befassen, was sie ideal für die zukünftigen diversen Anforderungen im Berufsleben vorbereitet. Neben den disziplinspezifischen Aspekten, die in Vorlesungen und praktischen Workshops durch die beteiligten Wissenschaftler vermittelt werden, lernen die Studenten in Diskussionsrunden und Interessensgruppen innovatives und kreatives Denken. Durch die Organisation von Symposia und Einladung von ausländischen Experten durch die Studenten selbst, können sie ein internationales Netzwerk aufbauen, das ihnen beim Einstieg in das Berufsleben große Vorteile bringen kann. Durch die Kombination von Forschungsprojekten auf hohem internationlem Niveau mit einer multidisziplinären strukturierten Ausbildung in verschiedenen Fächern der modernen Biowissenschaften werden die Studenten dieses Programmes optimal für ein späteres Berufsleben ausgebildet, wobei die Breite ihrer Ausbildung höchstmögliche Flexibilität zum Einsatz in vielen wissenschaftlichen Berufssparten in Forschung, Industrie und Wissenschaftsmanagement bietet.