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Projektdetails
Abstract
Migration und Integration sind nicht nur Gegenstand der soziologischen Forschung, sondern auch ein zentrales Thema künstlerischer Praxis. Häufig werden dadurch etablierte Perspektiven auf (erzwungene) Migration herausgefordert, neue Formen der Repräsentation jenseits ethnischer Zuschreibung entworfen oder Bilder alternativer sozialer Wirklichkeiten (und Utopien) bereitgestellt.
Das transformative Potenzial der Kunst für die Soziologie der Migration und Integration auszuloten, ist das zentrale Ziel des transdisziplinären Forschungsprojekts „Die Kunst des Ankommens: ‚Flüchtlingsintegration‘ umdeuten“. Dies geschieht vor allem durch die Einrichtung eines so genannten „Real-World“-Laboratoriums, in dem Künstler*innen bei der Erschaffung von Kunstwerken und Rezipient*innen bei der Interpretation dieser ästhetischen Ausdrucksweisen von Soziolog*innen begleitet werden. Es wird eine Gelegenheit der Kooperation geschaffen, in dem Wissenschaftler*innen und Nicht-Wissenschaftler*innen miteinander forschen, experimentieren und voneinander lernen können. Die zentrale Idee ist, Kulturschaffende aus den Bereichen Musik, bildende Kunst und Fotografie zu beauftragen, ihre Erfahrungen und ihre Wahrnehmung des Ankommens – verstanden als länger andauernder Prozess – in ästhetische Ausdrucksweisen zu übersetzen. Insgesamt sollen drei Teams rekrutiert werden, die sich aus je einer/m Künstler*in mit unmittelbarer Fluchterfahrung (z.B. Naher und Mittlerer Osten, 2010–2020), einer/m Künstler*in mit schon länger zurückliegender Fluchterfahrung (z.B. Ex-Jugoslawien, 1990–2000) sowie einer/m Künstler*in ohne Fluchterfahrung zusammensetzen. In einem weiteren Schritt werden Rezipient*innen eingeladen, die im Zuge des Projektes entstandenen ästhetischen Ausdruckformen in Gruppen zu interpretieren. Es soll untersucht werden, inwiefern die mit der Schaffung und Rezeption von Kunstwerken verbundenen Prozesse der Bedeutungszuschreibung zum Überdenken und zur Weiterentwicklung von Konzepten der „Flüchtlingsintegration“ beitragen können und alternative Sichtweisen auf das Ankommen von Geflüchteten bereitstellen. Dass es neue Ansätze braucht, zeigt sich nicht zuletzt daran, dass das im 20. Jahrhundert entwickelte soziologische Instrumentarium für das Verständnis von Migration dem permanenten Wandel unserer Gegenwartsgesellschaft nicht gerecht wird. Konzepte wie „Assimilation“, „Akkulturation“ oder auch „Integration“ haben eingeschränkten analytischen Wert in einer „postmigrantischen“ Gesellschaft, die durch „Superdiversität“ und neue Mehrheit-Minderheit-Relationen geprägt ist. Indem auch die unterschiedlichen Logiken der Wissensproduktion im wissenschaftlichen und künstlerischen Feld sowie die Herausforderungen gegenseitiger Übersetzung zwischen Soziologie und Kunst in den Blick genommen werden, sollen die Chancen sowie die Grenzen dieses transdisziplinären Ansatzes diskutiert werden.
Das transformative Potenzial der Kunst für die Soziologie der Migration und Integration auszuloten, ist das zentrale Ziel des transdisziplinären Forschungsprojekts „Die Kunst des Ankommens: ‚Flüchtlingsintegration‘ umdeuten“. Dies geschieht vor allem durch die Einrichtung eines so genannten „Real-World“-Laboratoriums, in dem Künstler*innen bei der Erschaffung von Kunstwerken und Rezipient*innen bei der Interpretation dieser ästhetischen Ausdrucksweisen von Soziolog*innen begleitet werden. Es wird eine Gelegenheit der Kooperation geschaffen, in dem Wissenschaftler*innen und Nicht-Wissenschaftler*innen miteinander forschen, experimentieren und voneinander lernen können. Die zentrale Idee ist, Kulturschaffende aus den Bereichen Musik, bildende Kunst und Fotografie zu beauftragen, ihre Erfahrungen und ihre Wahrnehmung des Ankommens – verstanden als länger andauernder Prozess – in ästhetische Ausdrucksweisen zu übersetzen. Insgesamt sollen drei Teams rekrutiert werden, die sich aus je einer/m Künstler*in mit unmittelbarer Fluchterfahrung (z.B. Naher und Mittlerer Osten, 2010–2020), einer/m Künstler*in mit schon länger zurückliegender Fluchterfahrung (z.B. Ex-Jugoslawien, 1990–2000) sowie einer/m Künstler*in ohne Fluchterfahrung zusammensetzen. In einem weiteren Schritt werden Rezipient*innen eingeladen, die im Zuge des Projektes entstandenen ästhetischen Ausdruckformen in Gruppen zu interpretieren. Es soll untersucht werden, inwiefern die mit der Schaffung und Rezeption von Kunstwerken verbundenen Prozesse der Bedeutungszuschreibung zum Überdenken und zur Weiterentwicklung von Konzepten der „Flüchtlingsintegration“ beitragen können und alternative Sichtweisen auf das Ankommen von Geflüchteten bereitstellen. Dass es neue Ansätze braucht, zeigt sich nicht zuletzt daran, dass das im 20. Jahrhundert entwickelte soziologische Instrumentarium für das Verständnis von Migration dem permanenten Wandel unserer Gegenwartsgesellschaft nicht gerecht wird. Konzepte wie „Assimilation“, „Akkulturation“ oder auch „Integration“ haben eingeschränkten analytischen Wert in einer „postmigrantischen“ Gesellschaft, die durch „Superdiversität“ und neue Mehrheit-Minderheit-Relationen geprägt ist. Indem auch die unterschiedlichen Logiken der Wissensproduktion im wissenschaftlichen und künstlerischen Feld sowie die Herausforderungen gegenseitiger Übersetzung zwischen Soziologie und Kunst in den Blick genommen werden, sollen die Chancen sowie die Grenzen dieses transdisziplinären Ansatzes diskutiert werden.
Kurztitel | The Art of Arriving |
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Status | Abgeschlossen |
Tatsächlicher Beginn/ -es Ende | 1/04/21 → 31/03/24 |
Schlagwörter
- sociology
- migration
- integration
- refugees
- art
Aktivitäten
- 1 Vortrag
-
The Art Of Arriving: "Refugee Integration" Through The Lens Of Artistic Practices
Michael Parzer (Vortragende*r), Ana Mijic (Vortragende*r) & Lisa Bock (Vortragende*r)
1 Sept. 2021Aktivität: Vorträge › Vortrag › Science to Science