"Živeo rat! Uzvik koji znači isto što i: Živela smrt": Srpski civilni i vojni zarobljenici Velikog rata u logorima Austrougarske monarhije

Titel in Übersetzung: "Es lebe der Krieg! Ein Ausruf, der dasselbe bedeutet wie: Es lebe der Tod!": Serbische Internierte und Kriegsgefangene des Großen Krieges in den Lager Österreich-Ungarns

Veröffentlichungen: Beitrag in BuchBeitrag in KonferenzbandPeer Reviewed

Abstract

Die serbischen kriegsgefangenen Soldaten und Offiziere und die serbischen Zivilinternierten befanden sich in den Lagern Österreich-Ungarns, Bulgariens und Deutschen Reiches. Einige Tausend Serben wurden aus den Lagern Österreich-Ungarns als Arbeitskraft (Eisenbahn- und Kanalbau, Minenarbeit etc.) auch in das Osmanische Reich verlegt. Wie viele serbische Kriegsgefangene und Internierte in den Lagern der Habsburgermonarchie genau untergebracht waren, lässt sich bislang ebenso wenig feststellen wie die Zahl der Verstorbenen. Aufgrund Berichterstattungen in der Presse und Schriftzeugnissen (Tagebücher, Memoiren, Briefe) der serbischen Kriegsgefangenen und Internierten im Ersten Weltkrieg kann aber ein Bild von den Zuständen in den Lagern in Erfahrung gebracht werden. Die Verhaftung der sogenannten „Reichsserben“, die Staatsbürger der Habsburger Monarchie waren, begann noch vor dem Krieg, in der Zeit der Julikrise. Ab August 1914 wurden davon auch die Zivilbevölkerung des Königreichs Serbien und die kriegsgefangenen Soldaten und Offiziere der serbischen Armee erfasst. Während des gesamten Krieges setzte man die Deportation weiterer Serben, unter ihnen Tausende Frauen und Kinder, aus Serbien, Bosnien, Herzegowina, Kroatien, Dalmatien, Slawonien und Wojwodina als Zivilinternierte in die österreichische und ungarische Lager fort. Die ersten Kriegsgefangenen und Zivilinternierten Serbiens stammen aus Nordwestserbien als nach der sogenannten „ersten Invasion“ (August/September 1914) Tausende Zivilisten und Soldaten aus Mačva und Jadar deportiert wurden. Ihnen folgten die Soldaten und Zivilisten, die während der „zweiten Invasion“ (Oktober bis Dezember 1914 -Kolubara Schlacht und der Kampf um Belgrad) gefangen genommen wurden. Eine große Anzahl dieser starb innerhalb der ersten drei Monate an Erschöpfung, Kälte und vor allem an Krankheiten. Anfangs waren die Gefangenen in die Kriegsgefangenen-, Internierten- und Flüchtlingslager und, nach Möglichkeit, nach der Nation getrennt untergebracht. Später kam es zur gemeinsamen Unterbringung der internierten Zivilbevölkerung und der kriegsgefangenen Soldaten und Offiziere. Die Bezeichnungen der jeweiligen Internierten- bzw. Kriegsgefangenenlager blieben nach der Zuteilung, die am Anfang des Krieges erfolgt war, bis Kriegende erhalten, wie z.B. KGL Boldogasszony (Frauenkirschen), Mauthausen, Aschach an der Donau und die IL Neszider (Neusiedl am See) und Thalerhof bei Graz.
In den Gefangenenlagern wurden von den Insassen selbst Theater- und Musikvorstellungen veranstaltet, die Zeitungen handschriftlich angefertigt und der Unterricht für zahlreiche gefangenen Kinder organisiert. Als LehrerInnen fungierten jene gefangenen ProfessorInnen, Schuldirektoren und StudentInnen, die entweder als Kriegsgefangene oder im Zuge der Geiselnahme und Internierung der serbischen Intelligenz in die Lager gelangt waren.
Der Probleme bei der Rückkehr der überlebenden Kriegsgefangenen und Internierten brachten neue Opfer mit sich Die Erinnerung an sie verblasste schnell im neugegründeten Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen.
Titel in Übersetzung"Es lebe der Krieg! Ein Ausruf, der dasselbe bedeutet wie: Es lebe der Tod!": Serbische Internierte und Kriegsgefangene des Großen Krieges in den Lager Österreich-Ungarns
OriginalspracheSerbisch
TitelGodine koje su promenile svet. Prvi svetski rat u istoriji i istoriografiji
UntertitelZbornik radova sa međunarodne naučne konferencije Andrićev institut 28.-30. 06.2018
Redakteure*innenMiroslav Perišić
ErscheinungsortVišegrad
Herausgeber (Verlag)Institut "Ivo Andrić"
Seiten205-236
Seitenumfang31
Band1
ISBN (Print)978-99976-21-54-2
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2019

Publikationsreihe

ReiheNaučni skupovi odjeljenja za istoriju

ÖFOS 2012

  • 601022 Zeitgeschichte

Schlagwörter

  • Erster Weltkrieg
  • Kriegsgefangene
  • Österreich-Ungarn ; Weltkrieg, 1914-1918 ; Außenpolitik ; Innenpolitik ; Politische Reform

Zitationsweisen