Abstract
Hintergrund: Viele Studien widmeten sich der psychischen Gesundheit während der COVID-19 Pandemie, wobei die Veränderungen der psychischen Gesundheit in späteren Pandemiephasen kaum erforscht wurden. Das Ziel dieser Studie war daher, die Langzeitverläufe der Anpassungsstörungssymptome und des subjektiven Wohlbefindens besser zu verstehen und mögliche Länderunterschiede zu identifizieren.
Methode: Die Stichprobe umfasste N = 1144 Teilnehmer:innen aus Österreich und Kroatien, die zwischen Juni 2020 und Jänner 2022 viermal online befragt wurden. Die Veränderungen von Wohlbefinden und Symptomen einer Anpassungsstörung wurden mittels latenter Wachstumskurvenmodelle untersucht.
Ergebnisse: Die geschätzte Prävalenz von Anpassungsstörungen lag zwischen 9.8 % and 15.1 %.
Über die Zeit hinweg nahmen die Anpassungsstörungssymptome tendenziell zu, während sich für das Wohlbefinden eine sinkende Tendenz zeigte. Zu Untersuchungsbeginn gaben Frauen aus beiden Ländern, Teilnehmer:innen aus Österreich sowie jene mit niedrigerem Einkommen höhere Anpassungsstörungssymptome an, während ältere Teilnehmer:innen und jene aus Kroatien ein höheres Wohlbefinden berichteten. In allen Modellen und über alle Messzeitpunkte hinweg waren depressive Symptome und Angstsymptome prädiktiv für Anpassungsstörungssymptome und Wohlbefinden.
Schlussfolgerung: Die Reaktionen auf die pandemiebedingten Belastungen unterscheiden sich je nach personen- und länderbezogenen Faktoren. Notwendig erscheint einerseits eine breitangelegte Kampagne zur Erhöhung der Bewältigungskompetenz in der Allgemeinbevölkerung.
Anderseits sollten sekundärpräventive Maßnahmen ergriffen werden, um vulnerable Gruppen in Krisensituationen bestmöglich zu unterstützen.
Methode: Die Stichprobe umfasste N = 1144 Teilnehmer:innen aus Österreich und Kroatien, die zwischen Juni 2020 und Jänner 2022 viermal online befragt wurden. Die Veränderungen von Wohlbefinden und Symptomen einer Anpassungsstörung wurden mittels latenter Wachstumskurvenmodelle untersucht.
Ergebnisse: Die geschätzte Prävalenz von Anpassungsstörungen lag zwischen 9.8 % and 15.1 %.
Über die Zeit hinweg nahmen die Anpassungsstörungssymptome tendenziell zu, während sich für das Wohlbefinden eine sinkende Tendenz zeigte. Zu Untersuchungsbeginn gaben Frauen aus beiden Ländern, Teilnehmer:innen aus Österreich sowie jene mit niedrigerem Einkommen höhere Anpassungsstörungssymptome an, während ältere Teilnehmer:innen und jene aus Kroatien ein höheres Wohlbefinden berichteten. In allen Modellen und über alle Messzeitpunkte hinweg waren depressive Symptome und Angstsymptome prädiktiv für Anpassungsstörungssymptome und Wohlbefinden.
Schlussfolgerung: Die Reaktionen auf die pandemiebedingten Belastungen unterscheiden sich je nach personen- und länderbezogenen Faktoren. Notwendig erscheint einerseits eine breitangelegte Kampagne zur Erhöhung der Bewältigungskompetenz in der Allgemeinbevölkerung.
Anderseits sollten sekundärpräventive Maßnahmen ergriffen werden, um vulnerable Gruppen in Krisensituationen bestmöglich zu unterstützen.
Originalsprache | Deutsch |
---|---|
Fachzeitschrift | Trauma und Gewalt |
Publikationsstatus | Angenommen/In Druck - 2024 |
ÖFOS 2012
- 501010 Klinische Psychologie