Armenhaus Wien? Ein Städtevergleich zwischen Wien, Prag und Brüssel

Lukas Richter, Horst Reiger, Christina Siegert

Veröffentlichungen: Beitrag in FachzeitschriftArtikelPeer Reviewed

Abstract

Trotz des Ziels der EU-Kommission, die Armut in der Europäischen Union bis 2020 zu reduzieren, blieb bis dato die Verbreitung von Armut und Armutsgefährdung auf hohem Niveau. In Österreich wird Wien oft mit ländlichen Regionen verglichen und als Negativbeispiel genannt – doch ist dieser Vergleich überhaupt gerechtfertigt? Der vorliegende Beitrag nimmt diese Frage zum Ausgangspunkt und stellt die Armutssituation und die Lebensverhältnisse in Wien, Prag und Brüssel gegenüber. Konzeptuell orientiert sich die Arbeit am konzeptiven Rahmen „At risk of poverty or social exclusion“ (AROPE) der Eurostat und verwendet die Daten der europäischen „Community Statistics on Income and Living Conditions“ (EU-SILC) 2017. Als Ergebnis lässt sich anführen, dass in allen drei Städten Armut und Armutsgefährdung überproportional häufig auftreten, dass das Armutsrisiko für bestimmte Personengruppen stark divergiert, einkommensarme Menschen deutlich häufiger depriviert und von prekären Lebenssituationen betroffen sind als nicht arme StadtbewohnerInnen. Wien nimmt im präsentierten Städtevergleich keine Sonderstellung ein, da die Ergebnisse ähnlich wie in Prag und Brüssel sind.
OriginalspracheDeutsch
FachzeitschriftSWS-Rundschau
Jahrgang2020
Ausgabenummer2
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2020
Extern publiziertJa

ÖFOS 2012

  • 504003 Armut und soziale Ausgrenzung

Zitationsweisen