Abstract
Ein Farbwechsel bei Saftmalen von Blüten wurde bei verschiedenen Pflanzenarten beschrieben, darunter auch bei der Gemeinen Rosskastanie, Aesculus hippocastanum. Bei dieser Art bleiben die Blüten lang über den Zeitpunkt der individuellen Fruchtbarkeit hinaus erhalten. Dies wurde im Sinne einer erhöhten Schauwirkung des Gesamtblütenstandes auf weite Distanzen gedeutet, das umgefärbte Saftmal sollte der Nahorientierung dienen. Trifft diese Hypothese zu, so müssten bestäubte Blüten schneller umfärben als nicht bestäubte, noch fruchtbare. Für die vorliegende Arbeit wurde die Wirkung der Bestäubung auf die Umfärbung des Saftmals untersucht. An drei eingehüllten Blütenständen wurden 49 Blüten künstlich bestäubt und der Farbwechsel der Saftmale beobachtet. Die Saftmale der bestäubten Blüten waren dabei bereits einen Tag nach der Bestäubung umgefärbt, jene der nicht bestäubten Blüten begannen erst nach etwa zwei Tagen umzufärben. Diese Ergebnisse stützen die Hypothese, dass das Saftmal den Bestäubern tatsächlich bereits bestäubte Blüten anzeigt, die keinen Nektar mehr produzieren und deren Besuch für die Bestäuber daher uninteressant ist.
Originalsprache | Deutsch |
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Seiten (von - bis) | 127-134 |
Seitenumfang | 8 |
Fachzeitschrift | Neilreichia |
Jahrgang | 10 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2019 |
ÖFOS 2012
- 503013 Fachdidaktik Naturwissenschaften
- 106008 Botanik
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- 106030 Pflanzenökologie