Die Gelbbauchunke in Österreich: Verbreitung, Gefährdung und Schutz

Günter Gollmann, Silke Schweiger

Veröffentlichungen: Beitrag in FachzeitschriftArtikelPeer Reviewed

Abstract

Die Gelbbauchunke kommt in Österreich in allen neun Bundesländern vor, sie fehlt in den Tieflagen des Ostens
und im Hochgebirge. Ihre Höhenverbreitung reicht von 210 bis 1.900 m. Ihre Fortpflanzungszeit dauert von April bis August, die meiste
Aktivität wurde von Anfang Mai bis Mitte Juli beobachtet. Die am häufigsten mit der Gelbbauchunke gemeinsam vorkommenden Arten
sind Grasfrosch und Erdkröte, gefolgt von Laubfrosch und Wasserfröschen. In der Roten Liste Österreichs wird die Gelbbauchunke
als „gefährdet“ (VU) geführt. Diese Einstufung folgt aus einer Einschätzung negativer Bestands- und Habitatentwicklung, die allerdings
auf lückenhaften Daten beruht. Die Bestandssituation dürfte sich landschaftlich unterschiedlich entwickeln, quantitative Angaben
über die Populationen sind aber nur begrenzt verfügbar. Ein bundesweites Monitoring konnte bisher nicht etabliert werden. Die wichtigste
Gefährdungsursache ist das Verschwinden von Kleingewässern. Abschließend fassen wir die Ergebnisse einiger aktueller Projekte
zusammen. In einer Windwurffläche bei Mauerbach (Niederösterreich) wurden die durch die Entwurzelung der Bäume entstandenen
Tümpel von der Gelbbauchunke kaum genutzt. Die Laichgewässerkartierung in Wien zeigt sehr unterschiedliche Besiedlungsdichten
in verschiedenen Teilen des Wienerwaldes. Im Nationalpark Gesäuse (Steiermark) ist der Bestand der Gelbbauchunke klein, es wurden
aber hohe Überlebensraten und Konditionswerte festgestellt, an zwei Stellen kam es im Sommer 2016 zu erfolgreicher Fortpflanzung
OriginalspracheDeutsch
Seiten (von - bis)141-149
Seitenumfang9
FachzeitschriftMertensiella
Jahrgang29
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2020

ÖFOS 2012

  • 106054 Zoologie
  • 106053 Zoogeographie

Schlagwörter

  • Amphibia, Anura, Bombinatoridae, Verbreitung, Lebensräume, Artenschutz

Zitationsweisen