Abstract
Die Artengemeinschaften von Nachtfaltern in den Bergregenwäldern Südecuadors gehören zu den artenreichsten der Erde. Wesentlich dafür ist einerseits die enorme ökologische Heterogenität des Gebiets: Steile
Umweltgradienten und damit einhergehend eine Vielzahl von Habitaten ermöglichen eine Koexistenz vieler, vor allem auch spezialisierter Arten auf engem Raum. Ein erheblicher Anteil dieser hohen Biodiversität hat sich
über lange Zeiträume seit dem mittleren Miozän akkumuliert. Ökologische wie historische Faktoren sind daher gemeinsam verantwortlich für den Status der Region als globaler Hotspot der Biodiversität.
Menschliche Landnutzung in Südecuador führt bisher meist zum Verlust von Bergwaldflächen. Werden gestörte Flächen der sekundären Sukzession überlassen, so erreicht die Zahl der Nachtfalterarten zumindest in
waldnahen Lagen nach wenigen Jahrzehnten wieder sehr hohe Werte, wenn auch die Artenzusammensetzung noch nicht wieder der im Naturwald entspricht. Ein Naturwaldexperiment belegte, dass eine schonende Nutzung
des Waldes durch selektive Auflichtung nur geringen Einfluss auf die Nachtfalterdiversität hat; damit zeigt dieses Experiment eine biodiversitätsverträgliche Nutzungsoption auf. Inwieweit Aufforstungen mit indigenen Baumarten auf vom Naturwald weiter entfernten, stark devastierten Flächen zur Erhaltung der Insektenbiodiversität beitragen können, kann noch nicht beantwortet werden. Zumindest 6-8 Jahre nach Etablierung dieser
Aufforstungen ist ihre Nutzung durch die Larvenstadien von Nachtfaltern noch sehr gering. Erfolge solcher Aufforstungen dürften erst nach Jahrzehnten sichtbar werden und erfordern die Existenz naturnaher Wälder als Quellareale für eine spontane Wiederbesiedlung durch Tiere.
Umweltgradienten und damit einhergehend eine Vielzahl von Habitaten ermöglichen eine Koexistenz vieler, vor allem auch spezialisierter Arten auf engem Raum. Ein erheblicher Anteil dieser hohen Biodiversität hat sich
über lange Zeiträume seit dem mittleren Miozän akkumuliert. Ökologische wie historische Faktoren sind daher gemeinsam verantwortlich für den Status der Region als globaler Hotspot der Biodiversität.
Menschliche Landnutzung in Südecuador führt bisher meist zum Verlust von Bergwaldflächen. Werden gestörte Flächen der sekundären Sukzession überlassen, so erreicht die Zahl der Nachtfalterarten zumindest in
waldnahen Lagen nach wenigen Jahrzehnten wieder sehr hohe Werte, wenn auch die Artenzusammensetzung noch nicht wieder der im Naturwald entspricht. Ein Naturwaldexperiment belegte, dass eine schonende Nutzung
des Waldes durch selektive Auflichtung nur geringen Einfluss auf die Nachtfalterdiversität hat; damit zeigt dieses Experiment eine biodiversitätsverträgliche Nutzungsoption auf. Inwieweit Aufforstungen mit indigenen Baumarten auf vom Naturwald weiter entfernten, stark devastierten Flächen zur Erhaltung der Insektenbiodiversität beitragen können, kann noch nicht beantwortet werden. Zumindest 6-8 Jahre nach Etablierung dieser
Aufforstungen ist ihre Nutzung durch die Larvenstadien von Nachtfaltern noch sehr gering. Erfolge solcher Aufforstungen dürften erst nach Jahrzehnten sichtbar werden und erfordern die Existenz naturnaher Wälder als Quellareale für eine spontane Wiederbesiedlung durch Tiere.
Originalsprache | Deutsch |
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Titel | Rundgespräche der Kommission für Ökologie |
Untertitel | Schutz und Nutzung von Tropenwäldern |
Seiten | 85 - 96 |
Band | 42 |
ISBN (elektronisch) | 0938-5851 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2013 |
ÖFOS 2012
- 106001 Allgemeine Biologie
- 106003 Biodiversitätsforschung
- 106036 Populationsgenetik
- 106047 Tierökologie