Abstract
Mit "Schauplatz Utopie" adressieren wir einen Schlüsselbegriff unseres Denkens und Seins, dessen für uns so geläufige Verwendung überraschenderweise erst im 18. Jahrhundert – und damit verhältnismäßig spät – seine Durchsetzung und Verbreitung erlebt. Die tiefenhistorisch damit verbundenen Ideen und Ansätze rund um entfernte ideale Staaten und künftige gesellschaftliche Wirklichkeiten sind freilich weit älter; ab dem 16. Jahrhundert erfährt die Utopie schließlich eine Zuspitzung, die der Entwicklung als philosophisches Konzept, als literarisch-künstlerische Gattung oder auch als politische Kampfvokabel prägend vorausgeht. Die Verhandlung und Indienstnahme der Utopie, die sich gleichermaßen als Losung, wie auch als Lösung anzubieten scheint, wird dabei in ihrer (durchaus auch instrumentalisierten) Nutzung als Richtungsvorgabe oder als Prognose abseits vom technisch-naturwissenschaftlich Möglichen von zumindest zwei Paralleldiskursen begleitet: So ist einerseits eine permanente Auseinandersetzung zwischen angesetzter Utopie und den gesellschaftlichen oder gar individuellen Idealen feststellbar; andererseits die ständige Begleitung der Ausgestaltung utopischer Entwürfe und Vorstellungen durch eine mitunter recht heftige Kritik, die nach Umsetzbarkeit, Machbarkeit und Konsequenzen der jeweiligen Utopien fragt.
Originalsprache | Deutsch |
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Seiten (von - bis) | 2-4 |
Seitenumfang | 3 |
Fachzeitschrift | Zukunft. Die Diskussionszeitschrift für Politik, Gesellschaft und Kultur |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 15 Mai 2022 |
ÖFOS 2012
- 506013 Politische Theorie