Abstract
Dass auch der Sound Geschichte(n) hat, ist der Ausgangspunkt der aktuellen Ausgabe der ZUKUNFT, die sich auf mehreren Ebenen Phänomenen des Akustischen widmet, um schriftlich lesbar zu machen, was es so zu hören gibt: Von den Opern der Klassik führt so der Weg zum Geräusch im Alltag und den Beats des HipHop, um die Industrialisierung unserer Gehörgänge genauso zum Gegenstand der Diskussion zu machen wie das Wienerlied oder die Zukunftsvorstellungen von Punk. Die ZUKUNFT stellt sich damit ganz vorsätzlich in eine publizistische Tradition, in der Fragen von Sound über das Zusammendenken von Geschichte, Geschichtsschreibung und Historizität reflektiert und mit theoretischen Impulsen zusammengedacht werden – hier sei exemplarisch an Kodwo Eshun, David Toop oder auch Alex Ross erinnert, aber auch an die Popliteratur eines Thomas Meinecke oder eines Rainald Goetz. Diese notwendige diskursive Erweiterung, die Prinzipien traditioneller Mediengeschichtsschreibung befragt, hat zu veränderten Bedingungen des Reflektierens über Sound ebenso beigetragen wie zu einer Auf- bzw. Neubewertung akustischer Quellen historischer Forschung, einer Hinwendung zum Sound der Geschichte und seiner politischen Dimensionen. Denn nicht zuletzt in der "discotheque" nimmt das Widerständige, die "resistance", einen Anfang.
Originalsprache | Deutsch |
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Seiten (von - bis) | 2-4 |
Seitenumfang | 3 |
Fachzeitschrift | Zukunft. Die Diskussionszeitschrift für Politik, Gesellschaft und Kultur |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 15 Nov. 2022 |
ÖFOS 2012
- 506013 Politische Theorie