@techreport{7cde5e1ecd464b73808450826bdc0a61,
title = "Einstellungen zum Sozialstaat in der COVID-19 Gesundheits- und Arbeitsmarktkrise",
abstract = "Die Studie liefert auf Basis einer im Juni 2020 durchgef{\"u}hrten repr{\"a}sentativen Befragung von 2.000 Personen Einblicke in Einstellungen zu sozialpolitischen Ma{\ss}nahmen und zu Fragen der Finanzierung der Corona-Krise in {\"O}sterreich. Die Ergebnisse weisen auf eine breite Unterst{\"u}tzung sozialstaatlicher Ma{\ss}nahmen. Mehr als 60\% der Befragten waren drei Monate nach Beginn der Krise der Meinung, der Sozialstaat sei im Zuge der Corona- Pandemie wichtiger geworden. Diese Ansicht teilten insb. Personen mit h{\"o}herer Bildung und in h{\"o}herem Alter. Die Sorge um eine Vergr{\"o}{\ss}erung der Unterschiede zwischen Arm und Reich durch die Corona-Pandemie war in der gesamten Bev{\"o}lkerung {\"O}sterreichs weitverbreitet und unter {\"a}lteren Personen besonders gro{\ss}. Im internationalen Vergleich werden in {\"O}sterreich staatliche Ma{\ss}nahmen zur Reduktion von Einkommensunterschieden stark bef{\"u}rwortet. Dies war auch w{\"a}hrend der Corona- Krise der Fall. Die Zustimmung zu staatlicher Einkommensumverteilung verst{\"a}rkte sich im Vergleich zu 2018/19 sogar leicht. Der subjektive soziale Status der Befragten {\"u}bte dabei einen starken Einfluss aus: Menschen, die ihren sozialen Status in der Gesellschaft eher unten verorteten, z{\"a}hlten besonders h{\"a}ufig zu den Bef{\"u}rworterInnen. W{\"a}hrend rund drei von vier Befragten der Meinung waren, der Staat solle mehr tun, um Armut zu verringern, bef{\"u}rworteten deutlich weniger Menschen (knapp die H{\"a}lfte der Befragten) staatliche Ma{\ss}nahmen zur Sicherung eines angemessenen Lebensstandards von Arbeitslosen. J{\"u}ngere und {\"a}ltere Befragte bef{\"u}rworteten staatliche Ma{\ss}nahmen zur Sicherung eines angemessenen Lebensstandards von Arbeitslosen st{\"a}rker als jene im Haupterwerbsalter. Die aktuelle bedarfsorientierte Mindestsicherung sch{\"a}tzte rund die H{\"a}lfte der Befragten als zu niedrig ein. Einen Mindestlohn bei Vollzeitbesch{\"a}ftigung von zu niedrig ein. Die Verm{\"o}gensverteilung in {\"O}sterreich wurde wie auch im European Social Survey (2018) {\"u}berwiegend als ungerecht eingesch{\"a}tzt, vor allem von {\"A}lteren. Zwei Drittel der Befragten waren der Meinung, der Staat solle Ma{\ss}nahmen ergreifen, um die Verm{\"o}gensungleichheit zu reduzieren. Wie schon bei der Bef{\"u}rwortung staatlicher Umverteilung von Einkommen, zeigte sich auch hier, dass Befragte, die sich in der Gesellschaft eher unten verorteten, die Verm{\"o}gensunterschiede eher als ungerecht gro{\ss} einsch{\"a}tzten und eine staatliche Verm{\"o}gensumverteilung eher bef{\"u}rworteten. Einer st{\"a}rkeren Besteuerung von Verm{\"o}gen zur Finanzierung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie stimmte rund jede zweite/r Befragte zu. Ebenfalls rund die H{\"a}lfte sprach sich f{\"u}r eine st{\"a}rkere Besteuerung hoher Einkommen aus. Die gr{\"o}{\ss}te Zustimmung erfuhr jedoch die st{\"a}rkere Besteuerung gro{\ss}er Unternehmen (rund 64\%). Die Finanzierungsinstrumente mit umverteilender Wirkung wurden weitaus positiver bewertet als eine Einschr{\"a}nkung von Sozialleistungen (weniger als 20\% Zustimmung). ",
author = "Bernd Liedl and Philipp Molitor and Nadia Steiber",
year = "2021",
month = feb,
language = "Deutsch",
isbn = "978-3-7063-0858-8",
series = "Materialien zu Wirtschaft und Gesellschaft : Working Paper-Reihe der AK Wien",
publisher = "Kammer f{\"u}r Arbeiter und Angestellte f{\"u}r Wien",
number = "210",
address = "{\"O}sterreich",
type = "WorkingPaper",
institution = "Kammer f{\"u}r Arbeiter und Angestellte f{\"u}r Wien",
}