Abstract
Kleinkinder entwickeln auch Bindungen zu ausgewählten Erzieherinnen in Krippen. Selbst wenn sich diese Bindungsmuster von denen der Mütter unterscheiden, sind ihre Basisfunktionen vergleichbar, unter denen das Kind Erwartungen an Unterstützungen bei seiner Emotions- und Stressregulation entwickelt. Mit der Frage, ob eine Erzieherinnen-Kind-Bindung die Stressverarbeitung des Kindes auch tatsächlich beeinflussen kann, wurde die Bindung von n=104 Kleinkindern (10-36 Monate alt) zu ihren Erzieherinnen zwei Wochen (T1) und vier Monate (T2) nach Krippenadaptation mit dem Attachment-Q-Sort über externe Beobachter gemessen. Die kindliche Stressreaktivität wurde zeitgleich, wie auch VOR Krippenaufnahme (T0) durch Cortisol-Tagesprofile dargestellt. Diese wurden durch vier Speichelentnahmen pro Tag erstellt, wobei deren zunehmende Abfallgradienten (slopes) eine Zunahme der Stressreaktivität anzeigte. Erwartungsgemäß veränderten sich die Cortisol-Tagesprofile von T1 nach T2 mit abnehmenden slopes nach anfänglich hoher Stressreaktivität vor allem bei den älteren Kindern (> 24 Monate). Die slopes der jüngeren Kindern (≤ 24 Monate) blieben dagegen bis zu T2 hoch, obwohl gerade sie höhere AQS-Werte zu ihren Erzieherinnen vorhielten. Interessanterweise waren jedoch hohe AQS-Werte erst zu T2 mit niedrigen slopes verbunden. Damit scheint die Bindungsqualität zu einer Erzieherin erst über eine anhaltende Stressreaktivität zu entstehen, die erst später diese Stressreaktivität auch beeinflusst.
Originalsprache | Deutsch |
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Publikationsstatus | Veröffentlicht - 1 Sep. 2015 |
Veranstaltung | 22. Tagung der Fachgruppe Entwicklungspsychologie (EPSY) - Goethe Universität, Frankfurt am Main, Deutschland Dauer: 31 Aug. 2015 → 2 Sep. 2015 |
Konferenz
Konferenz | 22. Tagung der Fachgruppe Entwicklungspsychologie (EPSY) |
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Land/Gebiet | Deutschland |
Ort | Frankfurt am Main |
Zeitraum | 31/08/15 → 2/09/15 |
ÖFOS 2012
- 501005 Entwicklungspsychologie