Abstract
Die dokumentarische Methode hat als eines der ersten qualitativen Verfahren einen Vorschlag zur Interpretation von Bildern gemacht, der von einer grundlegenden Eigengesetzlichkeit des Mediums Bild ausgeht. Bohnsack folgt in seiner Begründung für diese Eigengesetzlichkeit im Wesentlichen Imdahls Argumentation. Die Eigenlogik des Bildes in Form seiner Formalstruktur wird hier als grundlegend implizites Wissen, als Voraussetzung für Kommunikation, als Grundstruktur von Verständigungsprozessen aufgefasst, ganz nach dem Modell der Sprache. Wie bei dieser sichert auch beim Bild das implizite Verstehen der formalen Struktur die Verständigung im Alltag. Diese verständnisermöglichenden und verständnissichernden Strukturen des Alltags bzw. alltäglichen Standards der Verständigung dienen bei der dokumentarischen Methode im Besonderen und den rekonstruktiven Verfahren im Allgemeinen der Sicherung wissenschaftlichen Verstehens und damit der Gültigkeit wissenschaftlicher Rekonstruktion. Damit werden wir uns eingangs beschäftigen (1). Hierin ist eine Medientheorie impliziert, die wir in der Folge diskutieren (2). Dieser medientheoretische Zugang erlaubt, die Standards der Verständigung im Medium Bild in ihrem spezifisch immersiven Charakter zu beleuchten (3). Wie sich diese unmittelbare Verständigung im Medium Bild im Alltag zeigt, arbeiten wir schließlich an zwei Beispielen aus: einer bildlichen Reaktion auf ein offizielles Bild des Weißen Hauses, das auf flickr gepostet wurde (4), und einer bildlichen Reaktion auf eine Anzeige für Schuhe (5). Den Stellenwert der Rekonstruktion der Formalstruktur fassen wir abschließend zusammen (6).
Originalsprache | Deutsch |
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Titel | Dokumentarische Methode |
Untertitel | Grundlagen – Entwicklungen – Anwendungen |
Redakteure*innen | Peter Loos, Burkhard Schäffer, Aglaja Przyborski |
Erscheinungsort | Opladen |
Herausgeber (Verlag) | Barbara Budrich |
Seiten | 189-212 |
Seitenumfang | 23 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2013 |
ÖFOS 2012
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