Implizite Fähigkeitstheorien, akademisches Selbstkonzept und schulisches Wohlbefinden

Veröffentlichungen: Beitrag in FachzeitschriftArtikelPeer Reviewed

Abstract

Implizite Fähigkeitstheorien haben hohe Relevanz für Lernverhalten und Leistung von Schüler*innen. Diese Effekte werden in kognitiven Bedeutungssystemen durch selbstbezogene Kompetenzeinschätzungen vermittelt. Neben Lernverhalten und Leistung rückte als weiteres zentrales Ziel von Schule und Unterricht in den letzten Jahren auch zunehmend schulisches Wohlbefinden in den Fokus. Studien zu Zusammenhängen von Impliziten Theorien und Wohlbefinden sind jedoch rar. Vorhandene Arbeiten betrachteten Wohlbefinden dabei überwiegend als die Abwesenheit von pathologischen Merkmalen, während neuere Ansätze das Vorhandensein von Ressourcen und die Multidimensionalität von Wohlbefinden im Jugendalter betonen. Ein solches Modell ist das EPOCH-Modell welches die Dimensionen Engagement, Perseverance, Optimism, Connectedness und Happiness unterscheidet.

Die vorliegende Studie untersucht Zusammenhänge zwischen inkrementellen Impliziten Fähigkeitstheorien, akademischem Selbstkonzept und Wohlbefinden von Schüler*innen. Wohlbefinden wird dabei als kontextspezifisches Konstrukt – adaptiert an den Schulkontext – durch die fünf EPOCH Dimensionen operationalisiert.

Die Stichprobe der Fragebogenstudie umfasste 1484 österreichische Schüler*innen (52 % weiblich; M = 12,95; SD = 2,10) aus 87 Klassen. Zur Untersuchung der Zusammenhänge wurde ein latentes Mediationsmodell mit inkrementeller Fähigkeitstheorie als unabhängiger Variable, Selbstkonzept als Mediator und Wohlbefinden als abhängiger Variable spezifiziert. Die Ergebnisse zeigten positive Zusammenhänge von inkrementeller Fähigkeitstheorie mit Selbstkonzept sowie mit allen fünf EPOCH Dimensionen. Die Effekte von inkrementeller Fähigkeitstheorie auf Engagement, Perseverance und Optimism werden durch das Selbstkonzept mediiert. Limitationen dieser Studie sowie Implikationen für Theorie, Praxis und zukünftige Forschung werden diskutiert.
Titel in ÜbersetzungImplicit theories of ability, academic self-concept and well-being in school
OriginalspracheDeutsch
Seiten (von - bis)567-584
Seitenumfang18
FachzeitschriftUnterrichtswissenschaft
Jahrgang49
Ausgabenummer4
DOIs
PublikationsstatusVeröffentlicht - 2021

ÖFOS 2012

  • 501013 Motivationspsychologie
  • 501016 Pädagogische Psychologie

Schlagwörter

  • EPOCH
  • Implicit theories
  • Mindset
  • Secondary school
  • Self-concept
  • Well-being

Zitationsweisen