Abstract
Die Wahl des passenden Studiums stellt jede Schulabschlusskohorte und ihre Familien vor eine herausfordernde Entscheidung mit dem Ziel eine optimale
Passung von Interessen, Eignung und Studienfach zu erzielen. Auch aus bildungspolitischer und sozioökonomischer Perspektive ist es ein zentrales Anliegen, diese Passung zu optimieren. Um angehende Studierende in ihrer Studienwahlentscheidung zu unterstützen, werden u.a. Instrumente zur Erfassung von Studieninteresse eingesetzt, die zumeist auf der etablierten Interessenstheorie - dem sechs-dimensionalen RIASEC-Modell - von J. Holland (1997) basieren. Mit dem Ziel, die Beratungspräzision durch (1) einen evidenzbasierten Zugang und (2) eine Ausdifferenzierung der sechs Interessensdimensionen zu erhöhen, wurde ein neuer Interessenstest STUDIEN-NAVI (Gittler, 2012) entwickelt. Er umfasst 120 einfache Aussagen und dauert im Durchschnitt 10.6 Minuten. Insgesamt wurde der Online-Fragebogen im Rahmen einer Normdatenerhebung N = 13.818 Studierenden (M = 23;4 Jahre, SD = 3;11; 59 % weiblich) aus 125 verschiedenen Studienrichtungen in Österreich vorgegeben. Die daraus empirisch gewonnen Interessensprofile der 125 Studienrichtungen stellen die Grundlage für die im Ergebnisbericht enthaltenen Studienrichtungsvorschläge dar.
Die vorliegende Studie will einerseits der Frage nachgehen, ob sich die sechs RIASEC-Dimensionen replizieren bzw. in weitere Subdimensionen
ausdifferenzieren lassen. Andererseits soll geklärt werden, ob das erweiterte Interessensmodell zur Beratungspräzision beiträgt. Anhand der Normdaten (N = 13.818 Studierende) konnte mittels konfirmatorischer Faktorenanalyse ein 15-dimensionales Interessensmodell identifiziert werden, in welchem die
sechs Hauptdimensionen nach Holland in zwei bis drei weitere Subdimensionen ausdifferenziert wurden. Zudem konnte das 15-dimensionale Interessensmodell anhand einer weiteren Stichprobe von N = 1312 MaturantInnen (M = 18;11 Jahre, SD = 1;1; 52 % weiblich) kreuzvalidiert
werden. Hinsichtlich der Kriteriumsvalidität zeigte sich, dass die Beratungspräzision anhand der 15 Interessensdimensionen im Vergleich zu den
herkömmlichen 6 Dimensionen erhöht wird. Darüber hinaus zeigten sich für das STUDIEN-NAVI zufriedenstellende interne Konsistenzen und Retest-Reliabilitäten. Die Relevanz der Ergebnisse sollen in Bezug auf die aktuelle Interessensforschung sowie Studienberatungspraxis diskutiert werden.
Passung von Interessen, Eignung und Studienfach zu erzielen. Auch aus bildungspolitischer und sozioökonomischer Perspektive ist es ein zentrales Anliegen, diese Passung zu optimieren. Um angehende Studierende in ihrer Studienwahlentscheidung zu unterstützen, werden u.a. Instrumente zur Erfassung von Studieninteresse eingesetzt, die zumeist auf der etablierten Interessenstheorie - dem sechs-dimensionalen RIASEC-Modell - von J. Holland (1997) basieren. Mit dem Ziel, die Beratungspräzision durch (1) einen evidenzbasierten Zugang und (2) eine Ausdifferenzierung der sechs Interessensdimensionen zu erhöhen, wurde ein neuer Interessenstest STUDIEN-NAVI (Gittler, 2012) entwickelt. Er umfasst 120 einfache Aussagen und dauert im Durchschnitt 10.6 Minuten. Insgesamt wurde der Online-Fragebogen im Rahmen einer Normdatenerhebung N = 13.818 Studierenden (M = 23;4 Jahre, SD = 3;11; 59 % weiblich) aus 125 verschiedenen Studienrichtungen in Österreich vorgegeben. Die daraus empirisch gewonnen Interessensprofile der 125 Studienrichtungen stellen die Grundlage für die im Ergebnisbericht enthaltenen Studienrichtungsvorschläge dar.
Die vorliegende Studie will einerseits der Frage nachgehen, ob sich die sechs RIASEC-Dimensionen replizieren bzw. in weitere Subdimensionen
ausdifferenzieren lassen. Andererseits soll geklärt werden, ob das erweiterte Interessensmodell zur Beratungspräzision beiträgt. Anhand der Normdaten (N = 13.818 Studierende) konnte mittels konfirmatorischer Faktorenanalyse ein 15-dimensionales Interessensmodell identifiziert werden, in welchem die
sechs Hauptdimensionen nach Holland in zwei bis drei weitere Subdimensionen ausdifferenziert wurden. Zudem konnte das 15-dimensionale Interessensmodell anhand einer weiteren Stichprobe von N = 1312 MaturantInnen (M = 18;11 Jahre, SD = 1;1; 52 % weiblich) kreuzvalidiert
werden. Hinsichtlich der Kriteriumsvalidität zeigte sich, dass die Beratungspräzision anhand der 15 Interessensdimensionen im Vergleich zu den
herkömmlichen 6 Dimensionen erhöht wird. Darüber hinaus zeigten sich für das STUDIEN-NAVI zufriedenstellende interne Konsistenzen und Retest-Reliabilitäten. Die Relevanz der Ergebnisse sollen in Bezug auf die aktuelle Interessensforschung sowie Studienberatungspraxis diskutiert werden.
Originalsprache | Deutsch |
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Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2014 |
Veranstaltung | GEBF 2014 - Goethe-Universität, Campus Westend, Frankfurt am Main, Deutschland Dauer: 3 März 2014 → 5 März 2014 |
Konferenz
Konferenz | GEBF 2014 |
---|---|
Land/Gebiet | Deutschland |
Ort | Frankfurt am Main |
Zeitraum | 3/03/14 → 5/03/14 |
ÖFOS 2012
- 501004 Differentielle Psychologie