Abstract
Vielfach wurde in der feministischen Theorie das Konstrukt Geschlecht kritisiert und dekonstruiert, vermehrt werden die Lebensrealitäten von Trans*- und Inter*-Personen artikuliert, über das dritte Geschlecht debattiert. Wie aber würde eine Welt ohne Geschlecht, eine Post-Gender-Welt, aussehen? Diese Frage soll mit Hilfe einer vergleichenden Analyse ausgewählter Texte von Ursula Le Guin, Donna Haraway und Lucy Nicholas beantwortet werden. Ansätze einer Post-Gender-Welt und deren Ausformungen und Auswirkungen werden dabei analysiert und verglichen. Der Kontext der jeweiligen feministischen Strömung formt die Herangehensweise und die Darstellung der jeweiligen Post-Gender-Welt. Während Le Guin als Vertreterin der zweiten Welle von einem männlichen und weiblichen Prinzip und einer Balance dieser Elemente ausgeht, wählen Haraway und Nicholas als Vertreter:innen der dritten Welleden Weg der Dekonstruktion von Geschlecht und den zu Grunde liegenden Dichotomien. Über feministische Theorien, Science Fiction und Wissenschaft hinausgehend, verdeutlichen die ausgewählten Texte, dass die Auflösung von Zweigeschlechtlichkeit ein erstrebenswertes Ziel darstellt und auch außerhalb utopischer Vorstellungen thematisiert werden kann.
Originalsprache | Deutsch |
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Seiten (von - bis) | 102-119 |
Fachzeitschrift | UR Das Journal |
Jahrgang | 1 |
DOIs | |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 17 März 2023 |
ÖFOS 2012
- 504014 Gender Studies
- 506013 Politische Theorie