TY - GEN
T1 - Obrenovići u štampi Austrougarske i Nemačke početkom 20. veka
T2 - Obrenovići i književnost
AU - Ilic Markovic, Gordana
PY - 2024
Y1 - 2024
N2 - Das Interesse an den politischen Ereignissen und dynastischen Bewegungen inSerbien war in der österreichisch-ungarischen Presse im gesamten 19. Jahrhundert präsent, um nach der Okkupation Bosniens und Herzegowina 1878 noch größer zu werden. In dem vorliegenden Artikel werden die Texte, die auf die serbischenDynastie Obrenovic, dem König Milan und seinem Nachfolger, den König Aleksandar fokussiert und Anfang des 20. Jahrhunderts in der österreichisch-ungarischen und deutschen Presse erschienen sind, einer inhaltlichen Analyse unterzogen. Der Schwerpunkt liegt auf dem öffentlichem Diskurs dieser zwei Länder unmittelbar nach der Ermordung vom König Aleksandar und Königin Draga im Jahre 1903. Der analysierte Textkorpus umfasst Zeitungsartikel, Humoresken, Feuilletons und Romane, die entweder in den Zeitungen erscheinen oder als Broschüren und sogar als Buchdruck publiziert wurden. Die Vertreibung vom König Milan und die darauffolgende Vermählung seines Sohnes Aleksandar wie auch die brutale Ermordung des Königspaares, sind bald nicht nur vom politischen Interesse. Die Ereignisse wecken Neugierde ebenso beim breiten Lesepublikum, worauf die Zeitungen, Buchverlage, aber auch Komponisten und Filmemacher, schnell reagieren. Die „Frau aus dem Volk”, „eine Abenteuerin”, die ein „Leben voller Skandale” als eine „geschiedene Frau” führt und Königin wird, aber auch die kinderlose Ehe des Thronfolgers sind nur einige Motive, die sich äußerst schnell für die, in dieser Zeit sehr populäre und gut verkaufteTrivialliteratur anboten, und Königin Draga in den Mittelpunk stellten.Die vorliegende Abhandlung widmet sich insbesondere dem sprachlichen Ausdruck und dem Inhalt vom Fueilletonroman „Draga, der Dämon des Hauses Obrenowitsch”, der in dem Blatt „Wiener Bilder” vom 24. Juni 1903 bis 31. August 1904. in 67 Kapiteln erscheint. In diesem Roman sind für die Trivialliteratur typischen Erzählstrategien, die das Interesse der LeserInnen aus allen gesellschaftlichen Schichten wecken können, tonangebend. Es liegt ein einfaches Sujet vor, erzählt wird in kolloquialer Sprache und unter der Hervorhebung des Schicksalhaftes im Leben, der Abenteuer und der Liebe, die Verschwörung und das Verbrechen kommen hinzu. Dem Genre entsprechend wird der Leser mittels zahlreicher Stereotypen, großzügiger LandschaftsundPersonenbeschreibungen hinlenkend in die Geschehenisse einbezogen.In allen unmittelbar nach dem Attentat auf das Königspaar veröffentlichten Texten wird die Königin als Draga oder Draga Maschin (nach dem Namen des ersten Gatten), sehr selten mit ihren Mädchennamen als Draga Lunjevica und nur vereinzelt Draga Obrenowitsch genannt – das letztere ausnahmslos nur in den offiziellen Berichten.Die abenteuerliche Königin und der Königsmord in Serbien sind nicht nur inÖsterreich-Ungarn und in Deutschland, sondern auch Europaweit bis zum Ausbruch und während des Ersten Weltkrieges, wie auch in der Zwischenkriegszeit das Thema in der Presse, der Literatur, des Film und der Musik. Die historische Basis, entsprechende Topoi und die Persönlichkeiten werden mit der Zeit von geringer Bedeutung. Jahrzehnte danach bleibt aber in der Kunst das Motiv einer sinnlichen abenteuerlichen Frau mit tragischem Schicksal und der Name Draga bestehen.Schlüsselwörter: das Haus Obrenovic, König Milan Obrenovic, König AleksandarObrenovic, Königin Draga, der Mai-Putsch 1903, österreichisch-ungarische unddeutsche Presse, Trivialroman
AB - Das Interesse an den politischen Ereignissen und dynastischen Bewegungen inSerbien war in der österreichisch-ungarischen Presse im gesamten 19. Jahrhundert präsent, um nach der Okkupation Bosniens und Herzegowina 1878 noch größer zu werden. In dem vorliegenden Artikel werden die Texte, die auf die serbischenDynastie Obrenovic, dem König Milan und seinem Nachfolger, den König Aleksandar fokussiert und Anfang des 20. Jahrhunderts in der österreichisch-ungarischen und deutschen Presse erschienen sind, einer inhaltlichen Analyse unterzogen. Der Schwerpunkt liegt auf dem öffentlichem Diskurs dieser zwei Länder unmittelbar nach der Ermordung vom König Aleksandar und Königin Draga im Jahre 1903. Der analysierte Textkorpus umfasst Zeitungsartikel, Humoresken, Feuilletons und Romane, die entweder in den Zeitungen erscheinen oder als Broschüren und sogar als Buchdruck publiziert wurden. Die Vertreibung vom König Milan und die darauffolgende Vermählung seines Sohnes Aleksandar wie auch die brutale Ermordung des Königspaares, sind bald nicht nur vom politischen Interesse. Die Ereignisse wecken Neugierde ebenso beim breiten Lesepublikum, worauf die Zeitungen, Buchverlage, aber auch Komponisten und Filmemacher, schnell reagieren. Die „Frau aus dem Volk”, „eine Abenteuerin”, die ein „Leben voller Skandale” als eine „geschiedene Frau” führt und Königin wird, aber auch die kinderlose Ehe des Thronfolgers sind nur einige Motive, die sich äußerst schnell für die, in dieser Zeit sehr populäre und gut verkaufteTrivialliteratur anboten, und Königin Draga in den Mittelpunk stellten.Die vorliegende Abhandlung widmet sich insbesondere dem sprachlichen Ausdruck und dem Inhalt vom Fueilletonroman „Draga, der Dämon des Hauses Obrenowitsch”, der in dem Blatt „Wiener Bilder” vom 24. Juni 1903 bis 31. August 1904. in 67 Kapiteln erscheint. In diesem Roman sind für die Trivialliteratur typischen Erzählstrategien, die das Interesse der LeserInnen aus allen gesellschaftlichen Schichten wecken können, tonangebend. Es liegt ein einfaches Sujet vor, erzählt wird in kolloquialer Sprache und unter der Hervorhebung des Schicksalhaftes im Leben, der Abenteuer und der Liebe, die Verschwörung und das Verbrechen kommen hinzu. Dem Genre entsprechend wird der Leser mittels zahlreicher Stereotypen, großzügiger LandschaftsundPersonenbeschreibungen hinlenkend in die Geschehenisse einbezogen.In allen unmittelbar nach dem Attentat auf das Königspaar veröffentlichten Texten wird die Königin als Draga oder Draga Maschin (nach dem Namen des ersten Gatten), sehr selten mit ihren Mädchennamen als Draga Lunjevica und nur vereinzelt Draga Obrenowitsch genannt – das letztere ausnahmslos nur in den offiziellen Berichten.Die abenteuerliche Königin und der Königsmord in Serbien sind nicht nur inÖsterreich-Ungarn und in Deutschland, sondern auch Europaweit bis zum Ausbruch und während des Ersten Weltkrieges, wie auch in der Zwischenkriegszeit das Thema in der Presse, der Literatur, des Film und der Musik. Die historische Basis, entsprechende Topoi und die Persönlichkeiten werden mit der Zeit von geringer Bedeutung. Jahrzehnte danach bleibt aber in der Kunst das Motiv einer sinnlichen abenteuerlichen Frau mit tragischem Schicksal und der Name Draga bestehen.Schlüsselwörter: das Haus Obrenovic, König Milan Obrenovic, König AleksandarObrenovic, Königin Draga, der Mai-Putsch 1903, österreichisch-ungarische unddeutsche Presse, Trivialroman
KW - Haus Obrenovic
KW - Propagandawirkung
KW - Serbische Geschichte
KW - österreichisch-ungarische Presse
KW - Trivialliteratur
KW - Königin Draga Obrenovic
M3 - Contribution to proceedings
SP - 407
EP - 424
BT - Obrenovići i književnost
A2 - Vukićević, Dragana
A2 - Pejčić, Aleksandar
PB - Institut za književnost i umetnost, Beograd
CY - Beograd
Y2 - 29 May 2023 through 31 May 2023
ER -