Abstract
Dieser Beitrag analysiert die Rolle von Bildern im Diskurs über Psychopathologie, um die Verbindung zwischen psychologischem Wissen und Macht aufzuzeigen. Wir stellen eine ›Viskursanalyse‹ zur Diskussion, die sich uns aus zwei irritierenden Bildern eines im deutschen Sprachraum verbreiteten klinisch-psychologischen Lehrbuches aufgedrängt hat. Darin werden Photographien aus dem Vietnamkrieg als Bebilderung für die als (scheinbar) unbegründeter Angstanfall definierte Panik sowie für die Psychopathologie der Gefühle verwendet. An diesen Bildern lässt sich zeigen, wie in der psychologischen Doxa das Reale, d.h. konkret erlebte Kriegsgräuel, verdrängt und somit seelische Verstörungen dekontextualisiert und individualisiert, d.h. in individuelle Probleme, umkodiert werden.
Originalsprache | Deutsch |
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Seiten (von - bis) | 27 |
Seitenumfang | 48 |
Fachzeitschrift | Psychologie und Gesellschaftskritik |
Jahrgang | 38 |
Ausgabenummer | 3 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2014 |
ÖFOS 2012
- 501010 Klinische Psychologie
- 509017 Wissenschaftsforschung