Abstract
Seit dem Fall der Mauer standen Marx und der Marxismus u.a. im akademischen Feld des deutschsprachigen Raums buchstäblich nicht hoch im Kurs. Von der Postmoderne über den Poststrukturalismus bis hin zum Postkolonialismus schienen die Grundkonzepte und die „Flaschenpost“ des Historischen Materialismus und der Ideologiekritik ausgedient zu haben und nicht mehr anzukommen. Bemerkenswert nur, dass angesichts der mehr als deutlichen und konjunkturell regelmäßigen Krisenanfälligkeit der „kapitalistischen Produktionsweise“ – von der Dotcom-Blase 2000 über die Weltfinanzkrise 2007–2008 bis hin zur Corona-Krise 2020 – Marx immer dann zu gespenstern begann (vgl. Derrida 1995; 2003), wenn die harte Krisenanfälligkeit des Systems nicht nur sichtbar, sondern in den Lebenswelten der Menschen auf dem gesamten Globus materiell fühlbar wurde. Der Karl Dietz Verlag berichtet, dass der Verkauf der Werke von Marx und Engels immer dann steigt, wenn der Kapitalismus in die Krise stürzt und Konkurs anmeldet.
Originalsprache | Deutsch |
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Fachbuch | Kieler sozialwissenschaftliche Revue. Internationales Tönnies-Forum |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 1 Mai 2024 |
ÖFOS 2012
- 503020 Medienpädagogik
- 504002 Arbeitssoziologie