Abstract
Die Diagnose einer Aufmerksamkeitsdefizit bzw. Hyperaktivitätsstörung (ADHS)ist wohl die kinderpsychiatrische ‚Erfolgsgeschichte‘ des letzten Jahrzehnts. Im vorliegenden Beitrag beschäftigen wir uns mit der Situation ‚betroffener‘ Eltern und gehen dabei insbesondere der Frage nach, warum diese das Deutungsangebot ADHS ohne weiteres akzeptieren, ja oft nachgerade darum anstehen. Die hier vorgestellten Ergebnisse einer kritischen Diskursanalyse eines ADHS-Internetforums geben dazu Einblicke in die Lebenswelten der Eltern und zeigen, dass diese das Deutungsangebot ADHS im Kontext gesellschaftlich geforderter Erziehungserwartungen, über die Akzeptanz der Diagnose zugänglich werdender Hilfsangebote und nicht zuletzt auf Grund der damit einhergehende eigenen ‚Entschuldung‘ nur schwer ausschlagen können.
Originalsprache | Deutsch |
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Seiten (von - bis) | 103-120 |
Fachzeitschrift | Psychologie und Gesellschaftskritik |
Jahrgang | 38 |
Ausgabenummer | 2 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 20 Nov. 2014 |
ÖFOS 2012
- 501010 Klinische Psychologie
- 501021 Sozialpsychologie