Warum akzeptieren Eltern so bereitwillig die Diagnose ADHS? Kritische Diskursanalyse eines boomenden Deutungsangebotes

Thomas Slunecko, Rosmarie Weissensteiner

Veröffentlichungen: Beitrag in FachzeitschriftArtikelPeer Reviewed

Abstract

Die Diagnose einer Aufmerksamkeitsdefizit bzw. Hyperaktivitätsstörung (ADHS)ist wohl die kinderpsychiatrische ‚Erfolgsgeschichte‘ des letzten Jahrzehnts. Im vorliegenden Beitrag beschäftigen wir uns mit der Situation ‚betroffener‘ Eltern und gehen dabei insbesondere der Frage nach, warum diese das Deutungsangebot ADHS ohne weiteres akzeptieren, ja oft nachgerade darum anstehen. Die hier vorgestellten Ergebnisse einer kritischen Diskursanalyse eines ADHS-Internetforums geben dazu Einblicke in die Lebenswelten der Eltern und zeigen, dass diese das Deutungsangebot ADHS im Kontext gesellschaftlich geforderter Erziehungserwartungen, über die Akzeptanz der Diagnose zugänglich werdender Hilfsangebote und nicht zuletzt auf Grund der damit einhergehende eigenen ‚Entschuldung‘ nur schwer ausschlagen können.
OriginalspracheDeutsch
Seiten (von - bis)103-120
FachzeitschriftPsychologie und Gesellschaftskritik
Jahrgang38
Ausgabenummer2
PublikationsstatusVeröffentlicht - 20 Nov. 2014

ÖFOS 2012

  • 501010 Klinische Psychologie
  • 501021 Sozialpsychologie

Zitationsweisen