Abstract
Solange die Psychoanalyse in ihrer epistemischen Grundgeste der herrschenden Doxa der Zuschauerontologie folgt, perpetuiert sie jene »künstliche« Kluft zwischen den verletzten Seelen, zu deren Heilung sie vermeintlich antritt. Zwar lebt ihre Praxis von »Erkenntnissen«, die in hochgradig partizipativen und performativen Szenarien hervorkommen; doch ihre Theorienbildung verläuft entlang klassischer Diskurse, die über solche Szenarien gerade nicht sprechen und die sich auf Situationswahrheiten gerade nicht gründen wollen. Es kommt mit von daher, dass die entscheidenden Momente der Therapie sich so schwer in ein Außen transferieren lassen. Der Beitrag sondiert zunächst einige Grundmotive abendländischen Wissenschaftsdenkens und dann – auf dieser Basis sowie unter Hinzuziehung eigener Befunde – Begriffe für ein therapeutisches Vokabular jenseits zuschauerontologischer Prämissen.
Originalsprache | Deutsch |
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Titel | Der Besen, mit dem die Hexe fliegt |
Untertitel | Wissenschaft und Therapeutik des Unbewussten |
Redakteure*innen | Günter Gödde, Michael Buchholz |
Erscheinungsort | Gießen |
Herausgeber (Verlag) | Psychosozial-Verlag |
Seiten | 563-582 |
Seitenumfang | 20 |
Publikationsstatus | Veröffentlicht - 2012 |
ÖFOS 2012
- 603124 Wissenschaftstheorie
- 501017 Psychoanalyse