Description
Tokyo ist eine Stadt, die durch ihre Heterogenität zugleich besticht und verwirrt. Was bedeutet in solch einer Metropolregion „Lokalität“? Dieser Frage nähert sich der Vortrag auf dreierlei Arten: definitorisch, multisensorisch und diskursiv. Zwei ausgewählte Gebiete im Westen Tokyos (Setagaya) dienen dabei als Untersuchungsgegenstand und Beispielgeber.Nach einem knappen Präludium, in welchem die Gebiete kurz vorgestellt werden, folgt eine methodisch-theoretische Diskussion, die erforscht, wie sich Lokalität wissenschaftlich und sozial erfassen lässt, welche Dimensionen und Achsen des Lokalen es gibt, und wie diese miteinander verflochten sind.
Im zweiten Teil wird die multisensorische Wahrnehmung als Sphäre der Lokalität diskutiert. Besonders Gerüche, Geschmäcker und Geräusche eines Ortes werden auf Abbildungen wie Fotos und Plänen nicht dargestellt, sind aber unersetzlich für die Perzeption eines Ortes. Oft sind diese Sinneseindrücke das, was einen Ort ausmacht und eine Atmosphäre von Lokalität entstehen lässt.
Abschließend wird der Raumproduktion durch die Gesellschaft, Individuen und neuerdings auch Algorithmen nachgegangen. Fortwährend und parallel werden Räume konstruiert, diskutiert und analysiert. In Texte, Bildern und Datenbanken entstehen Raumfiguren und Ortsbeschreibungen, die medial vermittelt und transportiert Teil der (medialen) Raumwahrnehmung werden.
Dieser Vortrag nimmt nicht für sich in Anspruch endgültig zu klären, was Lokalität in Tokyo bedeutet, doch versucht er anhand anschaulicher Beispiele und durch das Aufwerfen und Diskutieren entscheidender Fragen den Blick auf Tokyo zu bereichern und einen Einblick in die multisensorische Stadtforschung zu geben.
Period | 13 Feb 2019 |
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Held at | OAG - Deutsche Gesellschaft für Natur- und Völkerkunde Ostasiens, Japan |
Degree of Recognition | International |