Die Geschichte des Rundfunks beginnt in Österreich offiziell im Jahr 1924, zunächst mit dem Radio. Das Fernsehen folgt im Jahr 1955. Seit Anfang an gibt es ein staatliches Sendemonopol. Dieses beginnt erst in Lauf der 1990er Jahre zu bröckeln. Mit dem Inkrafttreten des Privatfernsehgesetzes am 1. August 2001 erlischt es schließlich auch auf Bundesebene - der Beginn einer dualen Rundfunklandschaft in Österreich. Der ORF wird in eine Stiftung öffentlichen Rechts umgewandelt. Kommerzielle Rundfunkunternehmen etablieren sich.
Ebenso etabliert sich in jener Zeit ein damals noch junges Medium in der breiten Bevölkerung - das Internet. Klassische Medienunternehmen sind mit eigenen Onlineangeboten teilweise von Anfang an mit dabei. Durch stetige Weiterentwicklung und einfacher werdende Zugänglichkeit erobert das "World Wide Web" schnell alle Lebensbereiche der Menschen. Neben dem klassischen linearen Rundfunk entwickelt sich im Laufe der Jahre das Streaming von Medieninhalten über das Internet - hören bzw. sehen was, wann, wo und wie ich will. Wohl seit spätestens den 2010'er Jahren stellen die rasanten Entwicklungen die Medienwelt auf den Kopf. Das herkömmliche Mediennutzungsverhalten der Menschen ändert sich radikal.
Global Player wie etwa YouTube, Spotify oder Netflix erobern den Markt und stellen klassische Rundfunkanstalten, egal ob kommerziell oder öffentlich-rechtlich, vor neue Herausforderungen. Dabei geht es nicht nur um Reichweiten oder Inhalte, sondern viel mehr auch um den sich verlagernden Werbemarkt und seine Erträge. Zudem sind klar geltende gesetzliche Rahmen wie etwa das Urheberrecht online kaum greifbar. Fakenews oder Hatespeech in vermeintlich sozialen Medien verbreiten sich wie ein Lauffeuer. Treibende Kraft dahinter sind Algorithmen - das Ziel: Gewinnmaximierung der Unternehmen. Nicht nur ein Problem für die Gesellschaft, sondern auch für eine Gesetzgebung, die mit den rasanten globalen Entwicklungen nur schwer mithalten kann.