Das Ende der Pfadabhängigkeit? Umwälzungen in den industriellen Beziehungen seit der Krise

Jörg Flecker, Bernadette Allinger, Christoph Hermann

Publications: Contribution to journalArticlePeer Reviewed

Abstract

Trotz der durch Globalisierung und europäischen Binnenmarkt verschärften
Regimekonkurrenz haben sich die Verhandlungssysteme der industriellen Beziehungen in der EU vielfach als stabil erwiesen und eher pfadabhängig entwickelt. Seit der Finanz- und Wirtschafskrise ist in einer Reihe von Ländern eine beschleunigte Erosion zu beobachten, die auf eine Senkung der Löhne und eine Schwächung der Gewerkschaften hinausläuft. Eingriffe in Lohnfindungsprozesse erfolgen vor allem in jenen Ländern, die internationale Finanzhilfen beziehen und zu umfangreichen Reformen aufgefordert wurden. Diese Interventionen führen in den betroffenen Ländern zu einer Abkehr von der Pfadabhängigkeit und zu einer doppelten, erzwungenen Konvergenz: Einerseits zu einer Dezentralisierung kollektivvertraglicher Verhandlungssysteme in der Privatwirtschaft, andererseits zu einem verstärkten
Unilateralismus bzw. einer Rezentralisierung im öffentlichen Dienst.
Original languageGerman
Pages (from-to)7- 13
Number of pages5
JournalSozialer Fortschritt: Unabhaengige Zeitschrift für Sozialpolitik
Volume62
Issue number1-2
Publication statusPublished - 2014

Austrian Fields of Science 2012

  • 504002 Sociology of work
  • 506004 European integration

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