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Abstract
Nach der höchstrichterlichen Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs vom 26. April 2016 verstößt die Türkei eindeutig gegen die Religionsfreiheit (Art. 9 der Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten) und gegen das Diskriminierungsverbot (Art. 14) in Bezug auf die dort (noch) lebenden Aleviten. Dieses unanfechtbare Urteil stellt eine eklatante Ungleichbehandlung der Aleviten, einer Glaubensgemeinschaft mit schätzungsweise ca. 15–20 Mio. Angehörigen, ohne objektive und einsichtige Rechtfertigung durch den türkischen Staat fest. Die Gründe der institutionellen Diskriminierungen gegenüber den Aleviten lassen sich vor allem im Minderheitenverständnis des Osmanischen Staats und der Türkischen Republik als dessen Rechtsnachfolger finden. Unterstützt wurde dieser Umstand in der Republik durch die unmittelbare Verschränkung von Staat und Religion in Form des kemalistischen Laizismus, demzufolge eine staatliche Behörde einen sunnitisch geprägten Islam zu steuern habe.
Eine gänzlich andere Situation zeigt sich in Deutschland, wo die Aleviten ab den 1960er Jahren als Gastarbeiter und in den späteren Jahrzehnten als politisch-religiöse Flüchtlinge eingewandert sind. Nach jahrelanger Unsichtbarkeit sind sie im Rahmen einer ‚Alevitischen Kulturwoche‘ 1989 an der Universität Hamburg an die Öffentlichkeit gegangen. Seitdem haben sie im Zuge eines Emanzipationsprozesses unterschiedliche Errungenschaften zu verzeichnen.
DOI:https://doi.org/10.3726/b12271
Eine gänzlich andere Situation zeigt sich in Deutschland, wo die Aleviten ab den 1960er Jahren als Gastarbeiter und in den späteren Jahrzehnten als politisch-religiöse Flüchtlinge eingewandert sind. Nach jahrelanger Unsichtbarkeit sind sie im Rahmen einer ‚Alevitischen Kulturwoche‘ 1989 an der Universität Hamburg an die Öffentlichkeit gegangen. Seitdem haben sie im Zuge eines Emanzipationsprozesses unterschiedliche Errungenschaften zu verzeichnen.
DOI:https://doi.org/10.3726/b12271
Original language | German |
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Title of host publication | Deutsch-türkische Beziehungen |
Editors | Wolfgang Gieler, Burak Gümüș , Yunus Yoldaş |
Place of Publication | Frankfurt a. M. |
Publisher | Peter Lang |
Pages | 579-610 |
ISBN (Electronic) | 978-3-631-73301-1 |
ISBN (Print) | 978-3-631-67313-3 |
Publication status | Published - 2017 |
Austrian Fields of Science 2012
- 506008 Conflict research
- 506016 Migration policy
- 506004 European integration
- 601005 European history
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Aleviten in Deutschland: Fakten, Daten, Organisationslandschaft
Handan Aksünger-Kizil (Speaker)
16 Nov 2021Activity: Talks and presentations › Talk or oral contribution › Science to Public
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Festvortrag: 9. Empfang der Religionen - Aleviten. Universität Salzburg
Handan Aksünger-Kizil (Speaker)
6 Nov 2019Activity: Talks and presentations › Talk or oral contribution › Science to Public
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Contents, Dissemination and Interpretation of Religious Knowledge by Alevi Institutions
Handan Aksünger-Kizil (Speaker)
25 Jan 2018 → 26 Jan 2018Activity: Talks and presentations › Talk or oral contribution › Science to Science
Press/Media
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Muslime oder nicht? UNIVERSITÄT SALZBURG / EMPFANG DER RELIGIONEN. Bericht auf DrehPunktKultur - Die Salzburger Kulturzeitung im Internet
8/11/19
1 item of Media coverage
Press/Media: Public Engagement Activities
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Fremd in der Fremde: Integrationsprozesse am Beispiel der Aleviten. Vortrag von Handan Aksünger (DAI Heidelberg Cultural Center)
26/06/16
1 item of Media coverage
Press/Media: Public Engagement Activities
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Veranstaltungsbericht: 10. Veranstaltung aus der Reihe "Religionen und Dialog in der Stadt Hamburg"
9/06/16
1 item of Media coverage
Press/Media: Public Engagement Activities
Research output
- 1 Film
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Alevitentum Eine Suche nach Identität
Aksünger-Kizil, H., 2021Publications: Electronic/multimedia output › Film