Abstract
In Pulkau (Niederösterreich) blieb eine quasi in einer Zeitkapsel konservierte Töpfereiwerkstatt aus dem letzten Drittel des 19. und dem ersten Drittel des 20. Jahrhunderts erhalten. Die Bausubstanz von Wohn- und Werkstattgebäude reicht zumindest in das 17. bzw. 19. Jahrhundert zurück. Dieser Ort des Wohnens wie auch Arbeitens wurde mittels Handauf-
maß sowie hochauflösendem Laserscan vermessen und dokumentiert. Ergänzt wurden diese Daten durch einen fotografischen Survey, der die Erstellung fotorealistischer 3D-Modelle auf Basis von Image Based Modelling ermöglichte.
Betrieben wurde die Werkstatt von den 1870ern bis in die 1930er Jahre von der Familie Hehl, die mit Hilfe der Kirchenmatrikeln über vier Generationen nachverfolgt wurde. Diese zeigen, dass der erste Hafnermeister der Familie aus Mähren nach Pulkau migriert war, und nennen Krankheiten und Todesursachen, die einen Zusammenhang mit dem ausgeübten Gewerbe nahelegen. Wohnortwechsel lassen auf den wirtschaftlichen Erfolg des Betriebs schließen, bevor der Niedergang einsetzte. Das Geschäftsmodell hatte in der Produktion und dem Verkauf von Geschirr- und Gebrauchskeramik sowie in der Herstellung und im Bau von Kachelöfen bestanden. Die Untersuchung des Komplexes erlaubt somit einen Einblick in einen keramischen Handwerksbetrieb – vom Geschäftsmodell über sozioökonomische Verhältnisse mit Schlaglichtern auf die Ereignisse der 1930er Jahre.
maß sowie hochauflösendem Laserscan vermessen und dokumentiert. Ergänzt wurden diese Daten durch einen fotografischen Survey, der die Erstellung fotorealistischer 3D-Modelle auf Basis von Image Based Modelling ermöglichte.
Betrieben wurde die Werkstatt von den 1870ern bis in die 1930er Jahre von der Familie Hehl, die mit Hilfe der Kirchenmatrikeln über vier Generationen nachverfolgt wurde. Diese zeigen, dass der erste Hafnermeister der Familie aus Mähren nach Pulkau migriert war, und nennen Krankheiten und Todesursachen, die einen Zusammenhang mit dem ausgeübten Gewerbe nahelegen. Wohnortwechsel lassen auf den wirtschaftlichen Erfolg des Betriebs schließen, bevor der Niedergang einsetzte. Das Geschäftsmodell hatte in der Produktion und dem Verkauf von Geschirr- und Gebrauchskeramik sowie in der Herstellung und im Bau von Kachelöfen bestanden. Die Untersuchung des Komplexes erlaubt somit einen Einblick in einen keramischen Handwerksbetrieb – vom Geschäftsmodell über sozioökonomische Verhältnisse mit Schlaglichtern auf die Ereignisse der 1930er Jahre.
Original language | German |
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Title of host publication | Das 19. und 20. Jahrhundert im Fokus der Historischen Archäologie |
Editors | Claudia Theune, Barbara Hausmair, Christina Schmid |
Place of Publication | Wien |
Publisher | Österreichische Gesellschaft für Mittelalter- und Neuzeitarchäologie |
Pages | 124-135 |
Number of pages | 12 |
ISBN (Print) | 978-3-903192-07-2 |
Publication status | Published - 2024 |
Event | Das 19. und 20. Jahrhundert im Fokus der Historischen Archäologie: Internationale Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Mittelalterarchäologie - Francisco Carolinum Linz, Linz, Austria Duration: 13 Sept 2022 → 17 Sept 2022 https://www.oegm.or.at/veranstaltungen/tagungen/tagung-2022.html |
Publication series
Series | Beiträge zur Mittelalter- und Neuzeitarchäologie in Österreich Beiheft |
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Number | 15 |
Volume | 2024 |
Conference
Conference | Das 19. und 20. Jahrhundert im Fokus der Historischen Archäologie |
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Country/Territory | Austria |
City | Linz |
Period | 13/09/22 → 17/09/22 |
Internet address |
Austrian Fields of Science 2012
- 601022 Contemporary history
- 601026 Virtual archeology
- 601029 Social history
- 601003 Archaeology
Keywords
- Heimwehr
- Pottery kilns
- buildings archaeology
- Lower Austria
- potter's workshop