Hacktivism – Recht auf freie Meinungsäußerung oder Gefahr für die demokratische Gesellschaft?

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Abstract

Die Auseinandersetzung mit der Judikatur des EGMR zeigt, dass das Phänomen Hacktivism, welches computer hacking und politisch motivierten Protest fusioniert, den Schutz des Art 10 EMRK genießt, solange es sich in einem verfassungsrechtlichen Rahmen bewegt, der demokratische Regeln und Ideale schützt. Wenn weder die EMRK noch ihre grundlegenden Werte in Frage gestellt werden, kann Hacktivism als Ausdruck von (virtuellem) politischen Protest zu einer freien politischen Debatte beitragen. Entsprechend dem Grundgedanken, dass Protest als Leitprinzip fungiert, um Demokratien weiterzuentwickeln, stellt Hacktivism somit keine Bedrohung für eine demokratische Gesellschaft dar. Vielmehr kann es im Sinne des EGMR, der die EMRK als „lebendiges Instrument“ begreift, als Fortentwicklung des Rechts auf freie Meinungsäußerung verstanden werden. Hacktivism stünde somit im Einklang mit der Judikatur des EGMR, welche die EMRK unter Berücksichtigung auf den aktuellen Gegebenheiten auslegt, um den europäischen Menschenrechtsstandard laufend fortzuentwickeln.
Original languageGerman
Pages (from-to)52-61
JournalJuridikum : die Zeitschrift für Kritik - Recht - Gesellschaft
VolumeBd 2021
Issue numberHeft 1
Publication statusPublished - Mar 2021

Austrian Fields of Science 2012

  • 505021 Constitutional law
  • 505026 Constitutional law
  • 505006 Fundamental rights
  • 505011 Human rights

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