Abstract
"Sie wollen nur unser Bestes, aber das kriegen sie nicht!" Die Doppeldeutigkeit dieses Sponti-Spruches der 1980er Jahre ist von ungebrochener Aktualität. Oft wird der Kampf um die ideale Erziehungsmethode auf dem Rücken der Kinder als Experimentierfeld ausgefochten. Die Entwicklung der Erzogenen zeigt sich dann manchmal in krassem Widerspruch zu den Intentionen der Pädagogen. Zuweilen halten sich diese aber in der Praxis gar nicht an ihre Theorien. Zwischen Disziplinierung und anti-autoritärer Erziehung gibt es jede Menge Konzepte, die eines gemeinsam haben: ihr Ausgang ist ungewiss.
Der Schweizer Pädagoge Johann Heinrich Pestalozzi (1746; †1827) erzog seinen eigenen Sohn, Jakobli genannt, penibel nach Jean Jaques Rousseaus (1712; †1778) pädagogischem Hauptwerk "Émile oder Über die Erziehung". Wikipedia kommentiert:
"Das Tagebuch, das Pestalozzi über die Erziehung seines Sohnes hinterließ, gilt als ein erschütterndes Dokument einer schwerwiegenden Fehlinterpretation der hypothetischen Pädagogik Rousseaus". Jakobli wurde gedrillt, schon mit 3 1/2 Jahren das Lesen und Rechnen zu erlernen und konnte es mit 11 noch immer nicht. Rousseau selbst hatte seine Kinder im Findelhaus abgegeben und konnte daher die Qualität seiner Ideen nicht praktisch überprüfen.
Der Psychotherapeut Martin Miller hat 2013, drei Jahre nach dem Tod seiner Mutter Alice Miller, der weltberühmten Verfechterin einer gewaltfreien Erziehung, ein Buch über seine Kindheit veröffentlicht: "Das wahre Drama des begabten Kindes". Darin berichtet er unter anderem, dass seine Mutter nichts dagegen unternommen habe, dass er von seinem Vater mehrfach halbtot geprügelt wurde. Christa Nebenführ beleuchtet die schwierige Kluft zwischen Theorie und Praxis in der Erziehung mit Literaturbeispielen, Fachinterviews und Fallgeschichten.
Der Schweizer Pädagoge Johann Heinrich Pestalozzi (1746; †1827) erzog seinen eigenen Sohn, Jakobli genannt, penibel nach Jean Jaques Rousseaus (1712; †1778) pädagogischem Hauptwerk "Émile oder Über die Erziehung". Wikipedia kommentiert:
"Das Tagebuch, das Pestalozzi über die Erziehung seines Sohnes hinterließ, gilt als ein erschütterndes Dokument einer schwerwiegenden Fehlinterpretation der hypothetischen Pädagogik Rousseaus". Jakobli wurde gedrillt, schon mit 3 1/2 Jahren das Lesen und Rechnen zu erlernen und konnte es mit 11 noch immer nicht. Rousseau selbst hatte seine Kinder im Findelhaus abgegeben und konnte daher die Qualität seiner Ideen nicht praktisch überprüfen.
Der Psychotherapeut Martin Miller hat 2013, drei Jahre nach dem Tod seiner Mutter Alice Miller, der weltberühmten Verfechterin einer gewaltfreien Erziehung, ein Buch über seine Kindheit veröffentlicht: "Das wahre Drama des begabten Kindes". Darin berichtet er unter anderem, dass seine Mutter nichts dagegen unternommen habe, dass er von seinem Vater mehrfach halbtot geprügelt wurde. Christa Nebenführ beleuchtet die schwierige Kluft zwischen Theorie und Praxis in der Erziehung mit Literaturbeispielen, Fachinterviews und Fallgeschichten.
Original language | German |
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Publication status | Published - Jul 2018 |
Austrian Fields of Science 2012
- 503025 School pedagogy