Abstract
Der Artikel untersucht den originären Beitrag Simon Kronbergs zur deutschen Literatur des Expressionismus. Der „vergessene und verkannte Autoren der expressionistischen Generation” (Lützeler) ist bis heute kaum untersucht. Als Sohn jüdisch-galizischer Zuwanderer 1891 in Wien geboren, studiert er 1913 bei Émile Jacques-Dalcroze, dessen Licht- und Bewegungschoreographien ihn nachhaltig prägen. Weitere Stationen sind Düsseldorf bei dem Schauspieler-Paar Lindemann/Dumont, München und Berlin.1934 emigriert er nach Palästina, wo er 1947 stirbt. Seine Texte entwerfen eine Sprache, deren sinnstiftende Bilder von seiner biographischen Erfahrung geprägt sind und jüdische Mystik, Tanz und Rhythmus auf spezifische Weise integrieren. Im Zentrum steht Kronbergs Konzeption des Schattens als einer Möglichkeit der Wandlung des Menschen in einer Welt der Rationalität und der Entkopplung des täglichen Lebens von Körper und Sinnlichkeit hin zu einer Erfahrung des Lichts. Am Beispiel seiner Erzählung Chamlam zeigt der Beitrag, dass seine Schattenfiguren in einem beachtenswerten Spannungsverhältnis zum Diskurs der Gespenster im Expressionismus stehen.
Original language | German |
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Pages (from-to) | 265-296 |
Number of pages | 32 |
Journal | Naharaim: Zeitschrift für deutsch-jüdische Literatur und Kulturgeschichte |
Volume | 14 |
Issue number | 2 |
DOIs | |
Publication status | Published - Sept 2020 |
Austrian Fields of Science 2012
- 602014 German studies
- 602022 Jewish studies
Keywords
- Simon Kronberg,
- theory of fragments
- Martin Buber
- poetry
- Genre theory
- theory of form
- Shadows
- GHOSTS
- Jewish mysticism