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Abstract
Der Aufsatz zeigt, warum der Krieg und seine Folgen trotz des Siegs die traditionellen Sorgen um das demographische und geostrategische Gleichgewicht mit dem Deutschen Reich in Frankreich noch einmal verstärkten, dass geopolitisches Sicherheitsdenken allerdings nicht nur gegen Deutschösterreichs "Anschluss" ans Deutsche Reich sprechen musste. Vielmehr waren es geopolitische Traditionalisten, die sich mit einem „Anschluss“ noch am ehesten hätten abfinden können, wenn das Deutsche Reich dafür stark dezentralisiert worden wäre. Der Widerstand der französischen Verantwortlichen gegen den "Anschluss" lässt sich also nicht einfach damit erklären, dass sie in alten, geopolitischen Bahnen dachten.
Paradoxer Weise reagierte Ministerpräsident Georges Clemenceau, ein Radikalsozialist, wie der Monarchist Jacques Bainville, für den, anders als für andere Traditionalisten, ein "Anschluss" in keinem Fall in Frage kam, weil er grundsätzlich alles vermeiden wollte, was das Reich stärken konnte. Außerdem gehörte Clemenceau zu den vielen in Frankreich, die in deutschen Erklärungen zur "Anschluss"-Frage von Anfang an Zeichen dafür sahen, dass die Weimarer Republik vom Kaiserreich Imperialismus und Mitteleuropapläne übernahm und im Frieden nachholen wollte, was dem Deutschen Reich im Krieg nicht gelungen war.
(Zusammenfassung durch den Autor)
Paradoxer Weise reagierte Ministerpräsident Georges Clemenceau, ein Radikalsozialist, wie der Monarchist Jacques Bainville, für den, anders als für andere Traditionalisten, ein "Anschluss" in keinem Fall in Frage kam, weil er grundsätzlich alles vermeiden wollte, was das Reich stärken konnte. Außerdem gehörte Clemenceau zu den vielen in Frankreich, die in deutschen Erklärungen zur "Anschluss"-Frage von Anfang an Zeichen dafür sahen, dass die Weimarer Republik vom Kaiserreich Imperialismus und Mitteleuropapläne übernahm und im Frieden nachholen wollte, was dem Deutschen Reich im Krieg nicht gelungen war.
(Zusammenfassung durch den Autor)
Original language | German |
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Title of host publication | Die Republik (Deutsch-)Österreich im ersten Nachkriegsjahrzehnt |
Subtitle of host publication | Innen- und Außenperspektiven |
Editors | Ulf Burz |
Place of Publication | Wien |
Publisher | New Academic Press |
Pages | 62-87 |
Number of pages | 26 |
ISBN (Print) | ISBN 978-3-7003-2189-7 |
Publication status | Published - 2020 |
Publication series
Series | Austriaca : Schriftenreihe des Instituts für Österreichkunde |
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Austrian Fields of Science 2012
- 601008 Science of history
- 601005 European history
- 601022 Contemporary history
- 601014 Modern history
Keywords
- France
- Austria
- Anschluss question
- German Austria, Anschluss question
- War, consquences of
- War trauma
- Security thinking
- Clemenceau, Georges
- Tardieu, André
- Bainville, Jacques
Activities
- 1 Talk or oral contribution
-
Frankreich und die Anschlussfrage 1918/1919
Thomas Angerer (Speaker)
12 Nov 2018Activity: Talks and presentations › Talk or oral contribution › Science to Science